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Die Gartenkunst — 12.1910

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Heicke, C.: Urnenhaine
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0216

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208

die gartenkunst.

XII, 12

sehr vorteilhaft von derjenigen anderer bestehenden des Zersetzungsprozesses bei der Erdbestattung ent-
Urnenhaine unterscheidet. wickelt, und die Form unseres Totenkultes hat sich

Platzersparnis und Monumentalität hat der Frank- den hieraus entstandenen Verhältnissen angepaßt,
furter Verein für Feuerbestattung bei einigen Ver- Bei den Aschenresten, welche sich bei der Feuer-
suchen auf dem dortigen Friedhofe zu vereinigen gesucht, bestattung ergeben, liegt die Sache aber doch ganz
indem er einzelne Begräbnisplätze von entsprechendem anders. Der eigentliche Zweck der Verbringung unserer
Umfange erwarb, um darauf Toten auf den Friedhof ist
denkmalartigc Werke zu er- bei ihnen schon erfüllt, der

Wir möchten uns vorbchäl- ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ nur die Folge einerlangen

einzelnen Kranzes vorhan- e. Barth, Lübeck: Urnenhain des Lübecker Zentralfriedhofes. turentwickelung die Rich-
denist. Es brauchen nur zu- Blick zum Krematorium aus einem Seitenwege. tung weist, kaum auf un-
fällig Gedenktage zweier fruchtbaren Boden fallen.
Nischennachbarn zusammenzufallen, so macht sich die- Wenn man den Gedanken weiter verfolgt, so kommt
ser Mißstand in ganz unangenehmer Weise fühlbar. man zu den verschiedensten Möglichkeiten: man kann
Also auch hier sehe ich noch keine befriedigende an Ehrenhallen in unseren Rathäusern denken, in denen
Lösung. Aber ich möchte die Frage aufwerfen: Ist die Asche von Männern ihre Stätte findet, die sich um
es denn überhaupt nötig mit den Aschenresten, die das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Die Asche
bei der Feuerbestattung verbleiben, auf den Friedhof von berühmten Forschern findet in wissenschaftlichen
zu gehen? Unsere Friedhöfe haben sich aus den räum- ^) Man" vergleiche Gartenkunst 1910, Seite 152 u. f. Zur
liehen, zeitlichen und gesundheitlichen Erfordernissen Ästhetik der Friedhöfe. Von Dr. H. Pudor.
 
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