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Die Gartenkunst — 12.1910

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Heicke, C.: Urnenhaine
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Ein Hausgarten-Wettbewerb
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0217

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XII, 12

DIE GARTENKUNST.

209

ihre Unterbringung ist ohne tiefgehende Eingriffe zu
Füßen der ehrwürdigsten Waldesriesen ebensogut mög-
lich wie im frisch aufschießenden Jungwald. Sie läßt sich
technisch und künstlerisch den verschiedenartigsten Ver-
hältnissen im Walde leicht und befriedigend anpassen.

Ich für meinen Teil glaube, daß Urnenhaine und
dergleichen nur ein gewisses Übergangsstadium in der
Frage der Beisetzung von Aschenresten bilden, und
daß die spätere Fntwickelung sich unter Loslösung
vom heutigen Friedhofe in den angedeuteten Richtungen
bewegen wird. Oder müssen wir alle, die wir von Ge-
burt an registriert und in unserm Verbleib kontrolliert
werden, auch nach dem Tode draußen auf dem Fried-,
hofsfelde ordnungsgemäß eingebettet werden, ohne daß
einer, der im Leben durch die Listen der Behörden
«elaufen ist, in der Reihe fehlen darf?

Ein Hausgarten-Wettbewerb.

Im Oktober d. Js. veranstaltete der Nassauische
Landes-Obst- und Gartenbauverein unter dem Vorsitze
des Direktors der Geisenheimer Lehranstalt für Wein-
Obst- und Gartenbau, Geh. Rat Wortmann, zur Feier
seines fünfzigjährigen Bestehens eine in vieler Hinsicht
recht gelungene Obst- und Gartenbauausstellung in der
Frankfurter Fcsthalle. An ihr beteiligten sich auch Mit-
glieder der Gruppe Hessen-Nassau des Bundesdeutscher
Baumschulenbesitzer (unter Führung von F. Wirtz in
Firma W. Coßmann Nachfolger in Rödelheim) durch
Blick aus einem Seitenwege nach dem Coßmannschen Garten. Vorführung ihrer Baumschulcrzcugnisse und einiger

Musteranlagen für kleine Hausgärten.

Instituten, von Predigern in
ihren Kirchen einen angemes-
senen Ort; das Denkmal auf
öffentlichem Platze kann zu-
gleich den Behälter mit der
Asche des Gefeierten in sich
aufnehmen!

UnddiegroßeMenge derer,
für die wir heute unsere Reihen-
gräberfelder bereit halten ?
Wenn es irgend wann eine Be-
rechtigung hat, Teile von Wal-
dungen für Bestattungszweckc
zu verwenden, dann ist es der
Fall, sobald es sich um die Bei-
setzung der Aschenreste han-
delt. Die große Schwierigkeit
bei Waldfriedhöfen liegt in der
Frage des Ausgleichs zwischen
derAusnützungsmöglichkeit der
Flächen und der Schonung der
Bestände. Aschenreste erfor-
dern zu ihrer Beisetzung nicht

zwei Quadratmeter Fläche und Laube in dem Garten von H. Kayser, Frankfurt a. M.

vier Kubikmeter Erdaushub ; Von der Nassauischen Landes-Obst- und Gartenbau-Ausstellung zu Frankfurt a. M.
 
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