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Die Gartenkunst — 12.1910

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Ein Hausgarten-Wettbewerb
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0222

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214

DIE GARTENKUNST.

XII, 12

In den Garten von W. Coßmann Nachfolger, Wenn man hiervon, sowie von den im Grundriß be-
Rödelheim war geschickt und wirksam durch eine sonders auffallenden überflüssigen Ecken in der Wege-
niedrige Terrassenmauer aus Ziegelsteinen Gliederung anordnung im mittleren Gartenteil absah, konnte man
und Höhenunterschied hineingebracht worden. Der auch mit dieser Hausgartenlösung zufrieden sein. An
kleinere hochgelegene hintere Teil bildete den Standort Stelle des mittleren Blumenbeetes war ein Brunnen ge-
für ein hübsches Gartenhaus mit rotem Ziegeldach und plant, der leider nicht zur Ausführung kam. Mehr
rebenumrankter Pergola. Durch schmale Zwischen- als bei den anderen Gärten war es hier gelungen, den
räume davon getrennt, waren beiderseits kurze Lauben- Blumenschmuck, die auf einen gewissen Nutzeffekt be-
gänge angeordnet, die so wie sie dastanden, die Wirkung rechnete Obstpfianzung und die sonstigen Bestand-
des Häuschens freilich etwas beeinträchtigten. Sie teile der Bepflanzung miteinander zu verweben und
hätten meines Erachtens quergestellt und bis an die dadurch wiederum dem Garten einen gewissen ein-
rückwärtige Grenze des Gartens zurückgeschoben heitlichen Zug zu geben. Der Blumenschmuck war
werden müs- sehr gut der
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Garten wohl Blick in den Hauptweg zwischen den Gärten. kömmlicher

am besten ge- ^on ^er Nassauischen Landes-Obst- und Gartenbau-Ausstellung zu Frankfurt a. M. Form gehal-
lungen, wie ten, sich durch

auch durch Zuerkennung des ersten Preises seitens der seine exakte technische Ausführung dem Rahmen der

Jury anerkannt wurde. Insbesondere war durch eine ganzen Veranstaltung passend einfügte,
große ungeteilte Rasenfläche, die nur mit einer hübschen Den einzelnen Gärtchen kam es sehr zu statten,

Plastik besetzt war, Ruhe und Übersichtlichkeit in das daß man es verstanden hatte, mit allerlei Mitteln jeden

Ganze gebracht.*) Und dieser ruhige Ton wurde noch von seinem Nachbarn und von der ganzen Umgebung

verstärkt durch die einfachen Linien der zu beiden Seiten soweit abzusondern, daß die beabsichtigte Stimmung

des Rasenstückes angeordneten Kieswege und der sie ein- nicht durch das Hineinspielen von äußeren Störungen

fassenden Rabatten, die zur Anpflanzung von Blumen- beeinträchtigt wurde. Man weiß wie schwer das auf

schmuck — roten Geranien —, Zwergobsbäumen, Sta- Ausstellungen in der Regel ist. Glücklicherweise

chel-und Johannesbeer-Kronenbäumchen u. dgl. benutzt standen Efeuwände und Lorbeerbäume, Fichten und

waren. Der Garten war in angemessener Verteilung Kiefern und anderes ausreichend zur Verfügung, um

mit Sitzmöbeln in guter Form ausgestattet und mit den Gärtchen allseitig den wünschenswerten Abschluß

einer dem Zwecke gut angepaßten Einfriedigung gegen zu verschaffen. Das hatte dann noch ungesucht zur

den Zugangsweg abgeschlossen. Folge, daß hübsche Perspektiven in den Gängen zwischen

Das Gartenhaus in dem Garten von R. Waldecker, den Gärten entstanden, die in ihrer Wirkung durch

Frankfurt a. M., hätte ein leichteres Dach haben dürfen; passend angeordneten plastischen Schmuck gesteigert

es wirkte etwas schwer auf dem luftigen Unterbau, wurden. Die Plastiken entstammten der großherzoglichen

•) Das halbkreisförmige Blumenbeet vor dem Mäuerchen keramischen Manufaktur in Darmstadt. Es ist sehr

im Grundriß) Seite 210 war nicht ausgeführt worden. erfreulich, und deshalb erwähnen wir es hauptsächlich,
 
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