Heidelberger Jahrbücher der Literatur (15,2.1822)

1822.

Ng- 68.

Heidei berger

Jahrbücher der Literatur.

,/e.y<zt'a., pon Gejensny.

(ß e y c t M / j. )

V. 13. mochte Rec. bei Jem Werke 6einer Hände nicht
bloss an Strafgerichte Jehovens denken, sondern an aHe
Aeusserungen und Manifestationen der göttlicben
AnmachtimGegensatzeder mensciGichen Ohnmacht.
Der Vf. hndet die Verse 16 — ty ais den Ideen-Gang etwas
unterbrechend, möchteaberdocitnichtmit Eichhorn siegera-
dczu aus dem Texte werfen, ais Randanmerhung eines aiten Lesers
nämlich, der die ähniichen Worte eines andern aiten Dichters hier
in Erinnerung bringen wollte. Rec. i&t geneigt, eine Versetzung
derVerse vorzuscidagen, welchemehrmaisimA. T. , wie in deu
Proverbien und besonders im P r e d i g er angenommen werden
zu miissen scheint, hier nämlich dergestalt, dass V. ly. unmittelbar
mit V. i4- zu verbinden sev, worauf die Ideen bequem fortlaufen.
V. 20. möchteRec. nicht an blosse Rechtsverdrehung be-
stochenerRichter denken, sondern überltaupt den negirenden
Geist der frivolen Gesinnung geziichtigt hnden. V. 3o. erklärt
der Verfass. sehr gliicklich mit Beibehaltung der gewohnlichen
Accente die letzten drei Versglieder (die man ohne Noth un-
verständlich gefnnden hat), indem er den Kampf zwischenLicht
und Finsterniss d. i. zwischen Gliick und Ustgliick, Leben und
Tod, Furcht und Hosfnung, der sich nun in dem ungliicklichen
von Feinden iiberschwemmten Lande erhebt und im Ungliick
endigt, in den Worten uniibertredlich geschildert lindet: X)(bald)
Angst, (bald) Licht, es dunkelt an seinem Himmel.K Die Be-
grisfe nämlich bald, bald, sonst, jetzt müssen öfters hin-
zugedacht werden, wie 8, 23; 4^t i4i Hiob n, iy; Ps. 4^,

<). lo. Das Mr. Xey. wird am wahrscheinlichsten nacb

der einfachsten hebr. etymologischen Ableitung durch Wolken
oder Himmel gegeben, man mag es nun aus Pjlp träufeln
zurückführen, oder als den einfachen Stamm zu dem
Finsterniss betrachten, wie z. B. 013 sich zu

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