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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 15,2.1822

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Ergänzungs - Blätter I. 9.
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https://doi.org/10.11588/diglit.33275#0633
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Ergänzungs-BlÄtter d. Heidelb. Jahrb. d. Literatur. I. p.

(Rrrcü/My*r.)

In Rücks:cht auf Henke's Aritten Einwurf: Jass das
Niedersinken d*er Lungen nicht unbcdingt den Tod
des Kindes vor der Geburt beweisen könne, weil
die Lungen unter gewtssen Bedingungen auch nie-
dersänken, wenn gleicb das Kind eine geraume Zeit
nach der Geburt gelebt und geathmet iiabe, war von
dem Rec. bcmerkt worden, dass derseibe sich, theiis auf die
ohnetnn höcttst seltenen und !eicht zn entdeckenden, a!so, wie
auch Henke selbst bemerkt hat, die Lungenprobe nicht triig-
lich mact)enden Fäüe bezielte, wo das Geyvicht der Lungen
durch krankhafte Zustände vermehrt ist, theds aus dic Reobach-
tungen soicher FäHe, wo die Lungen von Kindem, die osfen-
kundig längere Zeit nach der Geburt geathmct und geschrieea
hattcn, dennoch im FVasser untergesunken scvn solten. Die zu-
letzt angegebenen Beobachtungen beträfen zumTheii unreifeGe-
burten und mac))en dann weniger Schwierigkeit. In andereu
FaÜen der Art könne aber das nur schwache, unvoHkommene
Attonen nicht die durc!) ein voHständiges und wiederholtes
Atiunen bewirkte Veränderung der Lungen etc. hervorbringen
und dann das Urthei! oft nur zweifeihaft seyn.

Indem er auch dicse Aeusserung hier rviederitoit, ist er
^etzt, wie frütier, weit entfernt der Lungenprobe in soichen Fäi-
ien me!)r zuzuschreiben, a!s von ihr nach den bistierigen Ver-
sucttcn erwartet werden hann. Sie kat)n auci) scincr Ueberzcu-
gung nach nic!)t iiberati Aufkiä) ung gcben, nicht das Unmögiiche
leisten, und es kann in so manci en Fäiicn das Urtheii nur zwei-
feihait seyn. Aber auch von seincr Aeusserung iiber den von
Schenk erzähiteu Fa!l kann er nicht das Mindeste zurückneh-
men. Henke hat in der Anmerk. S. 212. nur einen Theii
dieser Aeusserung angefül)rt, tiämiich nur die Worte: dass die
Lungenprobe hicr nicht voiiständig gemacht worden sey, und
dass sie, wenn dies geschehen wäre, wolti wenigstens das un-
voiikommene Attunen angezeigt haben wiirde. Diesen W^orten
lügt er nun die Bemerkung bei : ^Gesetzt aber auch,

5>man hätte mit den Stiicken der zerschnittmen Lungen experi-
^mentirt und einige Stiicke des oberen Thciies vom iinken Lun-
5)genfiiigei schwimmend gefunden, so hätte dieses — in einem
ybaiie, wo das Gelebthaben des Kindes zweifeihaft war — nur
ppartieüen Luftgehait angedeutet, der eben so gut vom Luftein-
Bbiasen, als von unvoiikommener Respiratton herriiiuen konntc.

Erg. Bi. z. d. H.Jahrb. d.L. I.p.

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