DOI issue:
N. 40
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.33549#0024
6%0 Niemeyer Ja tempore, quo Epa ad Galatag scripta sit.
Augustus als einen Vasallenkönig über Alt- und Neugalatien
bestätigte, und besonders das von täuberischen Völkerschaften
besetzte T a u r u s gebirge inBesitz zu nehmen (durch die sch erz-
hafte Anwendung des Virgiiischen Verses: pascite, utante,
boves, pueril tauror) aufforderte, ebenfalls das bei
Fisidien gelegene Antiochia bis Apollonias und
L y k a o n i e n unter sich gehabt habe. Für die aposto-
lische Geschichte folgt dann hieraus die genauere Aufklärung,
dais also schon die Gemeinden, welche Baulus im pisidischen
Antiochia und der Umgegend (Apg. 13,49 &' g^*
wann, damals unter dem gemeinschaftlichen Namen des galati-
schen Königreichs begriffen waren. Auch dieses trifft mit
diesen Angaben zusammen, dass eben unter diesen Neu-
galatern die jüdischen Miteinwohner so wider-
spruchsvoll gegen die paulinische Lehre auf tra-
ten. Er hatte ihnen in der ersten Synagogenrede (13, 39 )
schon den Wink gegeben, dass die mosaisccbe Gesetzgebung
als ein äusserliches Gebot sie nicht wahrhaft oder geistig recht-
schaffen machen könnte (ojx sv Tu; vouoj ytucsmg
^ actu justi fieri). In der Verbindung aber mit Jesus lerne
man wirklich zur Geistesrechtschaffenheit sich erheben (sy-rouT-m
Tg; J -Trwrgutev ^ er wird ein rechtschaffener, nicht
blos ein für rechtschaffen imputative erklärter) — weil hier
durch Ueberzeugung aus der Sache seihst eine treue Wllligkeit
für die Befolgung des Guten erweckt werde. Eben dieses ist
bekanntlich der Hauptinhalt des Briefes an die Galater, durch
welchen Paulus diese in seiner eigenthümlichen Belehrung be-
stätigt, da sie gegen sein Erwarten bald nach seinem Weg-
gehen sich durch jüdische Ausgesandte über die Unentbehrlich-
keit der mosaischen Gesetzgebung irre hatten machen lassen.
Diese Verhältnisse treten um so mehr in ein volles geschicht-
liches Licht, wenn wir bemerken , wie aufgereizt eifrig schon
hier die einheimischen Juden gegen Paulus waren. SeineEnt-
fernung von der mosaischen Gesetzgebung, diese ausgezeich-
nete Eigenthümücbkeit seiner Christuslehre, musste sie den
Heiden gegenüber so sehr wider ihn aufgebracht haben , denn
eben dadurch verloren sie die Grundlage ihres Natioualstolzes.
Die Absonderung der Judenschaft war. sobald diese Einsichten
begriffen wurden, nicht mehr zu rechtfertigen.
Der Bejck/Myj /b/gs.
Augustus als einen Vasallenkönig über Alt- und Neugalatien
bestätigte, und besonders das von täuberischen Völkerschaften
besetzte T a u r u s gebirge inBesitz zu nehmen (durch die sch erz-
hafte Anwendung des Virgiiischen Verses: pascite, utante,
boves, pueril tauror) aufforderte, ebenfalls das bei
Fisidien gelegene Antiochia bis Apollonias und
L y k a o n i e n unter sich gehabt habe. Für die aposto-
lische Geschichte folgt dann hieraus die genauere Aufklärung,
dais also schon die Gemeinden, welche Baulus im pisidischen
Antiochia und der Umgegend (Apg. 13,49 &' g^*
wann, damals unter dem gemeinschaftlichen Namen des galati-
schen Königreichs begriffen waren. Auch dieses trifft mit
diesen Angaben zusammen, dass eben unter diesen Neu-
galatern die jüdischen Miteinwohner so wider-
spruchsvoll gegen die paulinische Lehre auf tra-
ten. Er hatte ihnen in der ersten Synagogenrede (13, 39 )
schon den Wink gegeben, dass die mosaisccbe Gesetzgebung
als ein äusserliches Gebot sie nicht wahrhaft oder geistig recht-
schaffen machen könnte (ojx sv Tu; vouoj ytucsmg
^ actu justi fieri). In der Verbindung aber mit Jesus lerne
man wirklich zur Geistesrechtschaffenheit sich erheben (sy-rouT-m
Tg; J -Trwrgutev ^ er wird ein rechtschaffener, nicht
blos ein für rechtschaffen imputative erklärter) — weil hier
durch Ueberzeugung aus der Sache seihst eine treue Wllligkeit
für die Befolgung des Guten erweckt werde. Eben dieses ist
bekanntlich der Hauptinhalt des Briefes an die Galater, durch
welchen Paulus diese in seiner eigenthümlichen Belehrung be-
stätigt, da sie gegen sein Erwarten bald nach seinem Weg-
gehen sich durch jüdische Ausgesandte über die Unentbehrlich-
keit der mosaischen Gesetzgebung irre hatten machen lassen.
Diese Verhältnisse treten um so mehr in ein volles geschicht-
liches Licht, wenn wir bemerken , wie aufgereizt eifrig schon
hier die einheimischen Juden gegen Paulus waren. SeineEnt-
fernung von der mosaischen Gesetzgebung, diese ausgezeich-
nete Eigenthümücbkeit seiner Christuslehre, musste sie den
Heiden gegenüber so sehr wider ihn aufgebracht haben , denn
eben dadurch verloren sie die Grundlage ihres Natioualstolzes.
Die Absonderung der Judenschaft war. sobald diese Einsichten
begriffen wurden, nicht mehr zu rechtfertigen.
Der Bejck/Myj /b/gs.