Heidelberger Jahrbücher der Literatur (20,2.1827)

N. 70.

1827

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur,


v. Minutoli Nachträge zu seiner Reise nach Aegypten.
Solche Darstellungen werden auch zugleich hauptsäch-
lich geeignet seyn, irrige Vorstellungen von dieser merkwür-
digen Erscheinung immer mehr zu beseitigen. Man denke
. nur an die noch neulich aulgestellte Behauptung eines berühm-
ten Französischen Arztes , dals die ganze Einbalsamirung
nichts weiter sey, als eine durch die Beschaffenheit des Lan-
des und die übrigen Umstände gebotene natürliche Weise der
Beerdigung, oder auch wohl eine Gesundbcitsmassregel, um
Pest u. dg), zu verhüten. Höchst interessant sind aber manche
Zusammenstellungen mit ähnlichen Erscheinungen bei den Ur-
bewohnern der neuen Welt, welche der Herr Verf. uns hier
liefert. Wir hören z. B. von ähnlichen Einbaisantirungen bei
den Peruanern , von ähnlichen Grabesdenkmalen , wie die
Pyramiden bei den Mexikanern u. s. w. (S. 191. 193. 201.
Not. ). Unter den beim Einbalsamiren gebrauchten Spezereien
hält der Hr. Vf. das Kcg.^i' ebenfalls für eine gummöse Materie;
Prof. John für die Aethiopische Benennung der Thrärten der
Tanae Sarcocola; Letzterer hält auch Cedria für ein Ter-
pentinöl , das aus allen zum Geschlechte der Finus gehörenden
Bäumen gewonnen werden kann, die Syrmia aber hält er
für den falschen Aloesaft, oder auch für eine Auflösung der
Aloe in Wasser. Was die S. 224 f. von dem Hm. Verf. ge-
machte Bemerkung über die angeblich gläsernen Särge der
Aetbioper betrifft, so kann Ref. in den Stellen der Alten, die
davon reden, kein künstliches Glas annehmen, weil Herodot
bestimmt widerspricht. Noch weniger haben ihn andere
Hypothesen, wie er sie in setner bragmentensammlung des
Utesias p. 411 sf- angeführt hat, ansprechen können. Er hat
deshalb (ibid.) auf eine Art von Alabaster vermuthetursd
diese Aermuthung durch einen Fund Belzoni's weiter zu be-
gründen versucht. Bei dem Abschnitt über dieThiermutnien,
XX. Jakrg. li.Heft, 70