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N. 68; 1827;
II ei d e ib erg er
Jahrbücher der Literatur^


Aeitere Deutsche Sprachkunde,

Wohl war Jas Gedicht gänzlich unbekannt und wird ei
auch bleiben, denn — es war von dem jungen W. erdichtet,
sammt dem darunter gesetzten Facsimile der Schrift und der
zugegebenen Zeichnung seines jungen Freundes, des Mahlers
Brauer aus Schlesien, welcher freilich, obschon sie an sich
gelungen genannt werden kann, neuere Anatomie nicht abzu-
sprechen ist. tch verweile noch einen Augenblick bei diesem
literarischen (frommen?) Betrüge, einmal weil ich den jungen
Mann vor nun fast vier Jahren für die Diutiska — ich möchte
sagen —— warb und zuerst entwickelte, sodann weil ich glau-
be, dass an einem Orte für die Zukunft niedergelegt werden
müsse, wie es sich mit diesem Machwerk, gerade weil es
eine gelungene Täuschung zu nennen ist, in Wahrheit ver-
hält, damit nicht unnöthig in späteren Zeiteil nachges'ucht
öder untersucht werde herüber und hinüber. Jch lasse den
Verf. selber aus einem Brief an mich (Berlin den 16. Januar
182^.) hier reden :
„Du bekömmst also zwei Fragmente eines mittelhochdeut-
schen Gedichtes, das ich in Gemeinschaft mit Brauer, det
Dich herzlich grüfsen läfst, herausgegeben habe.
„Ich will Dir kein Geheimniss daraus machen, wie es sich
damit Verhält. Die Fragmente sind aus meiner Fabrik, das
Bild aus Brauers. Er wollte gern eine deutschere Idee über
die Erfindung der Malerei *) in Verse gebracht haben. Dar-
aus entstand die Absicht, die gelehrten Häupter anzuführen.
„Um besser zum Zwecke zu gelangen, erwählte ich mir
die Schreibweise einet bestimmten Handschrift, der Würz-

*j Aehnlieh der griechischen — durch die Tochter des Töpfers Ds-
butades,'
XX. -Jahrg. iT. Heft. $8
 
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