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N. 65*

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H ei d eib erg et
Jahrbücher der Literatur.

Spitta über Leichenöfsnung,
Soäussertsich dasselbe aber allerdings mehrentheiss in
dieser Schrift, wenn auch freilich nicht überall atd eine voll-
kommen überzeugende Art, denn an manchen Steilen scheint*
uns der Hr. A^erf. doch in seiner Skepsis etwas zu weit zu
gehen, ja es scheint bisweilen der Weith der pathologischen
Anatomie seihst zu niedrig angeschlagen zu werden; indessen
bringen wir dies mehr auf Rechnung des Ausdrucks, als dass
wir glaubten, es sey die Absicht des Verf- gewesen, dte Wich-
tigkeit u^nd den Werth der Leichenöffnungen irgend zu ver-
kleinern, eine Absicht, der er selbst an anderen Stellen wi-
derspricht. Tut Gegenthei! ist. es vielmehr der Zweck des
lsm. Verf. , eine solche Benutzung der Leichenösfnungen vor-
zuhereiten, wobei keine srrthümer verbreitet und die Wissen-
schast wahrhaft gefötdert wird.
ln der Einleitung wird zuvörderst das Verhältniss der
pathologischen Anatomie zu der praktischen IWedicin im Allge-
meinen.betrachtet, nnd gezeigt, dass mit Unrecht „das im
Tode erstarrte Phänomen von vielen Bearbeitern der patholo-
gischen Anatomie für die Krankheit seihst gehalten werde",
dass viele der schönsten Entdeckungen in diesem Gebiete doch
das Heilm-schäft i is jetzt nicht besonders fördern, dass viele
wichtige Krankheitsetsscbeinungen in den Ergebnissen der Lei-
chenöffnungen ihre Etklärung nicht sinden, andrerseits bis-
weilen Veränderungen bei Leichenöfsnungen gefunden wur-
den, welche die Gesundheit nicht getrübt hatten, der fsaupt-
sitz mancher bösartigen Krankheiten mehr in dem Blute, als
in der Veränderung der Organe zu suchen scy. Wir geste-
hen, dass wtr hmt' eine weniger geschmückte, dagegen mehr
geordnete und wmter ansgeführte Darstellung dessen erwartet
hätten, was die pathologische Anatom*? zurKetTituissder
Krankheiten leisten kann und Was ihrem Gebiete fremd ist, als-
XX. -lahrg. 19. Heft. - 65
 
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