DOI Heft:
N. 57
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.33549#0281
N. 57.
1827.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
Prodromus corporis iuris civilis a Schradero, Clossio,
Tafelio edendi.
(Fort g.)
Die ungedruckten Bononischen AnteAccursischen Glossen
Weiche im Prodromus genannt und beschrieben sind, rinden
sich in zwei Turiner, drei Bamberger, vier Münchener und
Einer Strassburger Handschrift. Ueber diese Glossen , von
denen die meisten InterlinearGlossen und nur dann Marginal-
Giossen seyn soiien, wenn zwischen den Zeiien nicht Raum
genug für sie vorhanden war, haben die Herausgeber im allge-
meinen folgendes bemerkt : Der Inhait dieser Glossen sey
ähniich dem Inhalte der übrigen Schriften der Glossatoren; er
sey nämlich, wie dieser, aus einer sehr genauen Bekanntschaft
mit dem Corpus Juris, aber aus einer sehr mittelmässigen
Renntniss der übrigen Wissenschaften geschöpft. Die meisten
dieser Glossen seyen nicht so ausgearbeitet, wie man damals
dasjenige, was man zur Verbreitung bestimmte, ausgearbei-
tet habe; erst Azo und Accursius möchten diese Glossen ge-
nauer „componirt" haben. Hieraus könne man schliessen,
dass diese Glossen keine Glossen im engeren Sinne, wie diese
Herr von Savigny RG. IH. Seite 5t% folggi von den Gollegien-
Heften unterschieden habe, sondern nur ,, Dictamina^ der
damaligen Lehrer seyen, zu Weichen vielleicht die Besitzer
derselben in der Folge noch etwas hinzugeschrieben hätten.
[Dies ist wohl offenbar die Meinung der Herausgeber, welche
sie jedoch dadurch, dass sie sagen : plerisque barum glossarum
aliam orüpnem , quam ex ipsis huius illiusve viri docti scholis
petendam assignare nequimus; ferner: quodsi e doctorum
dictaminibushas glossas ortayesse ponimus etc., wohl in so
fern nicht bestimmt genug ausgedrückt haben, als die eigent-
lichen Glossen , selbst nach Herrn von Savigny's Ansicht (RG.
HI. Seite 5l8) in den Vorlesungen mit enthalten gewesen,
durch sie veranlasset seyn mögen.] — Zwei dieser Glossen,
XX. Jahrg. 9. Hest. 57
1827.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
Prodromus corporis iuris civilis a Schradero, Clossio,
Tafelio edendi.
(Fort g.)
Die ungedruckten Bononischen AnteAccursischen Glossen
Weiche im Prodromus genannt und beschrieben sind, rinden
sich in zwei Turiner, drei Bamberger, vier Münchener und
Einer Strassburger Handschrift. Ueber diese Glossen , von
denen die meisten InterlinearGlossen und nur dann Marginal-
Giossen seyn soiien, wenn zwischen den Zeiien nicht Raum
genug für sie vorhanden war, haben die Herausgeber im allge-
meinen folgendes bemerkt : Der Inhait dieser Glossen sey
ähniich dem Inhalte der übrigen Schriften der Glossatoren; er
sey nämlich, wie dieser, aus einer sehr genauen Bekanntschaft
mit dem Corpus Juris, aber aus einer sehr mittelmässigen
Renntniss der übrigen Wissenschaften geschöpft. Die meisten
dieser Glossen seyen nicht so ausgearbeitet, wie man damals
dasjenige, was man zur Verbreitung bestimmte, ausgearbei-
tet habe; erst Azo und Accursius möchten diese Glossen ge-
nauer „componirt" haben. Hieraus könne man schliessen,
dass diese Glossen keine Glossen im engeren Sinne, wie diese
Herr von Savigny RG. IH. Seite 5t% folggi von den Gollegien-
Heften unterschieden habe, sondern nur ,, Dictamina^ der
damaligen Lehrer seyen, zu Weichen vielleicht die Besitzer
derselben in der Folge noch etwas hinzugeschrieben hätten.
[Dies ist wohl offenbar die Meinung der Herausgeber, welche
sie jedoch dadurch, dass sie sagen : plerisque barum glossarum
aliam orüpnem , quam ex ipsis huius illiusve viri docti scholis
petendam assignare nequimus; ferner: quodsi e doctorum
dictaminibushas glossas ortayesse ponimus etc., wohl in so
fern nicht bestimmt genug ausgedrückt haben, als die eigent-
lichen Glossen , selbst nach Herrn von Savigny's Ansicht (RG.
HI. Seite 5l8) in den Vorlesungen mit enthalten gewesen,
durch sie veranlasset seyn mögen.] — Zwei dieser Glossen,
XX. Jahrg. 9. Hest. 57