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Vorbereitungen auf christkathoHsche Osterfeier

Kircbengehet verrichtet werden soll. Die öffentliche Vor-
lesung des Evangeliums wird in der Absicht vorgeschrieben ,
um alle Gläubigen mit den heiligen Urkunden
des Christenthums vertrauter zu machen. Daher
sollen die Seelsorger allemal narn Umständen die dunklen
Stellen des Vorgelesenen, die einer Erklärung be-
dürfen, beleuchten oder die klaren durch prak-
tische Anwendung fruchtbarer machet).
„Zweitens sollen die Seelsorger aller Orten während die-
ser heiligen Tage über die itn kundgemachten Hirtenbrief ent-
haltenen Gegenstände erbauliche Kanzelvorträge hal-
ten, und in Kirchen und Schulen darüber katechisiren.
Die Fastenzeit ist vorzüglich dazu geeignet, das Wort der
Versöhnung [des reuigen und zum Gutwerden fest entschlos-
senen Sünders mit Gottj zu predigen und zu hören.
,3 Drittens wird den Seelsorgern empfohlen , die den Orts -
und persönlichen Verhältnissen angemessene Vorsorge und
Einleitung zu treffen , dass jeder aus ihnen während der auf
vierzehn Tage vor und vierzehn Tage nach Ostern ausgedehn-
ten österlichen Zeit, nach und nach mit Vermeidung der
grossen, die Andacht störenden Volksconcurse
an den einfallenden Soun - und Festtagen und an den Vor-
abenden derselben alle dtejenigePfarrgenossen, die ihm hierzu
das Vertrauen widmen, h eicht-höre und die verirrten
Schafe wieder zur Heerde des guten Oberhirten bringe. Auch
werden bei diesem Anlasse alle und jede an die Psltcht, die
österliche C o n) m u n i o n in der eignen Pfarrkirche
zu empfangen, erinnett."
Diese in einer langen Reihe von Jahren verfasste Hirten-
briefe wurden von vielen Seelsorgern, dem wichtigern Inhalte
nach, in Ein Ganzes gesammelt gewünscht. Sie sind des Ver-
fassers würdig. Er selbst setzt noch bei :
„ Christus der Gekreuzigte und Auferstandene ist der
Mittelpunkt unseres Glaubens nnd unserer Hoffnung; Er ist
ewig die Sonne des von Ihm gestifteten herrlichen Bruder-
bundes heiliger Liebe und der Urgrund, die ewig frische
Quelle des frommen kirchlichen Lebens , mithin auch das erha-
bene Ziel aller Feste und Geistesübungen, welche die Kirche
angeordnet hat, um jenem grossen Bunde in allen Gemütherr!
durch werkthätige Nachfolge Christi Lehen und Bestand zu
verleihen. Diese Idee spricht sich in allen Abschnitten und
besonders in dem Festcyclus des Kirchenjahres lebendig aus,
indem hier die Seele bald zur Betrübniss und Trauer über das
einzige, was der Mensch mit Grund zu betrauern bat, die
 
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