DOI Heft:
N. 48
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B. v. Wränge!'$ physikalische Beobachtungen.
kern allgemeiner und durch uneigennützigere Motive herbei-
geführt werden. Bei dem Wiederaufleben der Wissenschaften
trieb das Handelsinteresse die Spanier und Portugiesen
zur Aufsuchung neuer Länder und der bequemsten Wege,
tun zu ihnen zu gelangen. Dje erhaltene Ausbeute war bei
ihnen die reichste , eine neue Welt, weil sie ein bis dahin un-
benutztes Feld bearbeiteten. Allein entweder waren sie über-
sättigt durch den unerwartet grossen Erfolg, oder ihre Kräfte
erschöpften sich durch die einmalige Anstrengung, kurz, ihre
Bemühungen hörten auf bis auf einige wenig bedeutende Ver-
suche, welche die neuere Zeit ihnen verdankt. Mit ungleich
länger dauernder Beharrlichkeit, einem ohne Vergleich grölse-
ren Aufwande, setzten die Engländer ihre Bemühungen
fort, wurden darin weniger von den Holländern, mehr von
den F ranzosen unterstützt, und in der gegenwärtigen Zeit
kann man sagen , dass nur noch sie allein mit den Russen in
unausgesetzten Bestrebungen zur Aufhellung der allgemeinen
Geographie wetteifern. Einen ausgebreiteteren Wirkungs-
kreis haben allerdings die Engländer, hauptsächlich wenn man
die stets aufs Neue verunglückenden Versuche berücksichtigt,
das Innere von Af' ica , eines von der Natur gleichsam ver-
dammten Welttheils kennen zu lernen; allein an allgemeiner
Regsamkeit und an beharrlichem Eifer stehen ihnen die Russen
sicher nicht nach, wie aus den unausgesetzten Messungen in
Finnland und Russland , den Erforschungen der Küsten des
Eismeers und Siberiens, den Landreisen zwischen dein Canca-
aus und Altai, den Seereisen im Südmeere und nach den Um-
gebungen der Behringsstraise u. s. w. genugsam hervorgeht.
Sehr oft ist das Publicum ungerecht in der Würdigung dieser
Bestrebungen, indem es das Verdienstliche derselben durch
Hervorhebung eines schlechthin gewinnsüchtigen mercantilen
Interesses als einzigen Motivs zu schmälern oder in Schatten
zu stellen sucht. Gesetzt aber, es läge ein solches Interesse
dabei allein zum Grunde, so wäre die wissenschaftliche Aus-
beute auf allen Fall hoch zu schätzen, und die unglaublichen
Anstrengungen derjenigen Männer, weldhe die oft abentheuer-
licben Unternehmungen durch eine in ihrer Art einzige Ent-
behrung, Geduld und muthvolle Beharrlichkeit zu realisiren
vermögen, müssen doch mit gebührender Bewunderung ge-
achtet werden. Allein gerade die neuesten Unternehmungen
dieser Art, namentlich diejenigen, welche darauf abzwecken,
einiges Licht über die Beschaffenheit der Polarzone zu ver-
breiten, sinddurchausvonderArt, dass man auf keine W^eise
begreift, was ausaer einer wissenschaftlichen Ausbeute mög-
B. v. Wränge!'$ physikalische Beobachtungen.
kern allgemeiner und durch uneigennützigere Motive herbei-
geführt werden. Bei dem Wiederaufleben der Wissenschaften
trieb das Handelsinteresse die Spanier und Portugiesen
zur Aufsuchung neuer Länder und der bequemsten Wege,
tun zu ihnen zu gelangen. Dje erhaltene Ausbeute war bei
ihnen die reichste , eine neue Welt, weil sie ein bis dahin un-
benutztes Feld bearbeiteten. Allein entweder waren sie über-
sättigt durch den unerwartet grossen Erfolg, oder ihre Kräfte
erschöpften sich durch die einmalige Anstrengung, kurz, ihre
Bemühungen hörten auf bis auf einige wenig bedeutende Ver-
suche, welche die neuere Zeit ihnen verdankt. Mit ungleich
länger dauernder Beharrlichkeit, einem ohne Vergleich grölse-
ren Aufwande, setzten die Engländer ihre Bemühungen
fort, wurden darin weniger von den Holländern, mehr von
den F ranzosen unterstützt, und in der gegenwärtigen Zeit
kann man sagen , dass nur noch sie allein mit den Russen in
unausgesetzten Bestrebungen zur Aufhellung der allgemeinen
Geographie wetteifern. Einen ausgebreiteteren Wirkungs-
kreis haben allerdings die Engländer, hauptsächlich wenn man
die stets aufs Neue verunglückenden Versuche berücksichtigt,
das Innere von Af' ica , eines von der Natur gleichsam ver-
dammten Welttheils kennen zu lernen; allein an allgemeiner
Regsamkeit und an beharrlichem Eifer stehen ihnen die Russen
sicher nicht nach, wie aus den unausgesetzten Messungen in
Finnland und Russland , den Erforschungen der Küsten des
Eismeers und Siberiens, den Landreisen zwischen dein Canca-
aus und Altai, den Seereisen im Südmeere und nach den Um-
gebungen der Behringsstraise u. s. w. genugsam hervorgeht.
Sehr oft ist das Publicum ungerecht in der Würdigung dieser
Bestrebungen, indem es das Verdienstliche derselben durch
Hervorhebung eines schlechthin gewinnsüchtigen mercantilen
Interesses als einzigen Motivs zu schmälern oder in Schatten
zu stellen sucht. Gesetzt aber, es läge ein solches Interesse
dabei allein zum Grunde, so wäre die wissenschaftliche Aus-
beute auf allen Fall hoch zu schätzen, und die unglaublichen
Anstrengungen derjenigen Männer, weldhe die oft abentheuer-
licben Unternehmungen durch eine in ihrer Art einzige Ent-
behrung, Geduld und muthvolle Beharrlichkeit zu realisiren
vermögen, müssen doch mit gebührender Bewunderung ge-
achtet werden. Allein gerade die neuesten Unternehmungen
dieser Art, namentlich diejenigen, welche darauf abzwecken,
einiges Licht über die Beschaffenheit der Polarzone zu ver-
breiten, sinddurchausvonderArt, dass man auf keine W^eise
begreift, was ausaer einer wissenschaftlichen Ausbeute mög-