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zu seiner Reise nach Aegypten.

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ein Zug, der dieses Herrschers Gesinnung gegen Proselyten,
die solches aus Vortheil geworden, ausspricht. Nro 20.
S. 117 ff. über den poetischen und geselligen Zustand der
Frauen in Aegypten (nach den Erfahrungen des Hm. Generals
und seiner Frau, bei weitem nicht so bemitleidenswerth und
traurig, als man gewöhnlich glaubt. — Der Aufsatz enthält
übrigens Manches sehr interessante über das Leben der Frauen
und il "e Verhältnisse im Orient). Nro 23. S. 137. über meh-
rere abergläubische Gebräuche bei den Arabern.
Für Linguistik von Bedeutung sind die Bemerkungen
Nro 24. S. 142 ff. über die Arabische Sprache und deren Ab-
weichung als Schriftsprache von der Vulgärsprache, belegt
mit ein und vierzig einzelnen Fällen, die der Verf. in Kairo
sich gesammelt; besonders aber Beilage IV. S. 349 ff., welche
ein Verzeichnis von Wörtern der Siwahsprache enthält, be-
gleitet mit einer deutschen Uebersetzung und Bemerkungen des
Hm. Dr. Rosen.
Doch wir eilen zu dem, was zunächst für die Alter-
thumskunde aus diesen Nachträgen gewonnen wird, und
bleiben zuerst stehen bei dem, was S. 105 ff. über die Be-
gründung des ammonischen Heiligthums in der Libyschen
Wüste und anderer analoger Orakeltempel bemerkt wird ; wir
erinnern an das, was S. 107. der Vetf. über Meroe, den
Grund der ägyptischen Civilisation und Theogonie, die sich
von hier aus Nil auf und Nil abwärts und in die seitwärts ge-
legenen Staaten verbreitet, sagt, und S. 108. 109. über die
Uebereinstimmung Griechischer und A.egyptischerMythologie,
die so Vielen ein Stein des Anstolses (1) ist. Es wird an zwei
merkwürdige , bei dem Delphischen Orakel entdeckte siiberng
Münzen erinnert, die auf dem Avers Köpfe von Mohren oder
Aethiopem, auf dem Revers Widderköpfe darstellen; was
vielleicht für die angebliche Begründung des Delphischen Ora-
kels von Aegypten oder Africa aus sprechen dürfte. — Was
das paphische Heiligthum und dessen Gründung aus Aegyp-
ten betrifst, so verweisen wir auf Münter's Untersuchungen.
Nro 26- S. 148. Ueber die Fortbringung grosser Steinmassen
bei den Alten und Neuern. — Nro 27. Ueber die Fruchtbar-
keit und den Wohlstand des alten Aegyptens. — Nro 3i.
Aehnlichkeit symbolischer Begrifse bei einigen Völkern des
Alterthums S. 170 ff.; ein sehr lesenswerther Abschnitt, den
der Verf. als eine blosse „Andeutung" hingestellt hat. Er
weist zuvörderst manche auffallende Ueberernstrmmungen in
den alt - ägyptischen und indischen Religionen nach , die bei-
de aus einem und demselben Princip einer im ganzen Alter-
 
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