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224 Thiersch, sur i'etat actue! de la Grecc.
wie man ihre Zahl vermehren, wie man ihnen Eigenthum ver-
schaffen und sie gegen die Habsucht der grofsen Güterbesitzer,
die ein Heines Gut nach dem andern ihren Besitzungen einzuyer-
leiben suchen, schützen hönne. Der Abschnitt beginnt mit dem
traurigen Satze, dafs die Regentschaft finden werde, dafs unter
hundert und zwanzigtausend Familien von Bauern sich nur etwa
zwanzigtausend Eigenthümer finden, und dafs auch diese durch
die Verwüstungen der letzten bürgerlichen Kriege und die Raub-
sucht der bewaffneten Banden gänzlich zu Grunde gerichtet sind.
Bei dieser Gelegenheit fordert der Verf, was wir schon oben
als eine Hauptsorge der Regentschaft hervorgehoben haben, ohne
welche jede andere fruchtlos seyn würde — die Sorge für die
Einfuhr von zehntausend Paar Ochsen. Dies Zugvieh honnte,
sagt er, aus Thessalien, aus der Bulgarei, der Wallachei, Riein-
asien eingeführt werden. Er meint, dazu müsse man zwei Mi),
lionen Franhen des Anlehns anwenden, und setzt hinzu: Dieser
erste Vorschufs ist durchaus und unerläßlich nöthig; geschieht
dies nicht, so liegt der Landbau nieder und der Schatz bieibt
leer. Der Verf geht hernach so weit, dafs er die Einfuhr ver-
mehrt und auf diesen einzigen Artihel im Fortgang der Zeit (frei-
lich auf Wiederzahlung) zwanzig Miliionen gewendet haben will.
Bei dieser Gelegenheit geht er zugleich in eine genaue Angabe
ein, wie man die Zahl der Aecher, über welche der Staat zur
Vertheilung schalten bann, ausmitteln solle, damit man Colonisten
ansiedeln oder einheimischen Bauern zum Eigenthum verheifen
hönne. Wir hdnnen dem Verf. hier im Einzelnen nicht folgen,
wir wagen nicht zu bestimmen, ob die Vertheilung von Nationa!-
ländereien jedes Theil im Werth von dreitausend Franhen an
hunderttausend Familien ohne Eigenthum, in der Art ausführbar
sey, wie er vorgeschlagen hat; aber das ist ganz hlar, dafs, wenn
die Regentschaff gleich Anfangs einen Plan dieser Art entworfen,
oder den von Hm. Th. entworfenen geprüft und mit den nothigen
Aenderungen angenommen hätte, die Colonisation in einen sichern
Gang gehommen wäre, statt dafs man jetzt noch nicht weiß, woran
man eigentlich ist. Dem Landbau muß durch die Mittel, weiche
der Verf. hier vorschlägt, aufgeholfen werden, oder man mnfs
andere ähnliche ergreifen, sonst wird es mit der Staatscasse nach
Erschöpfung des Anlehns sehr schlecht aussehen.
(Der BescA%M/s
 
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