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Newton’s Leben von Brewster.

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den Augen verliert. Wir wollen einige Hauptsachen näher an-
geben, um danach das Ganze besser beurtheilen zu können.
Ueber die Vorfahren Newtons herrscht einige Ungewifs-
heit, gewifs aber ist, dafs er in dem kleinen Dorfe Woolstorpe
in Lincolnshire am 25sten December alten Styls 1642, mehrere
Monate nach dem Tode seines Vaters geboren wurde, und wegen
auffallender Kleinheit und Schwäche wenig Hoffnung seiner Er-
haltung gewährte. Von seinem i2ten Jahre an auf der Schule
zu Grantham war er einer der untersten, aber beleidigt durch
einen der oberen Mitschüler arbeitete er mit solchem Fleifse,
dafs er bald der oberste wurde: so erwachte in ihm die Liebe
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zur Chemie, weil er bei einen Apotheker im Hause wohnte,
und sein mechanisches Talent entwickelte sich durch Verferti-
gung einiger Kunstwerke, als einer Windmühle, einer Wasseruhr
und eines Karren, worin sich eine Person selbst fahren konnte.
Fünfzehn Jahre alt mufste er zu seiner Mutter, die zum zweiten-
male Wittwe geworden war, zurückkehren, um ihr kleines Erb-
gut zu verwalten, allein er vernachlässigte diese Geschäfte durch
Lesen und Studiren so sehr, dafs er auf den Rath von Freunden
und Verwandten in das Trinity-Collegium nach Cambridge ge-
schickt wurde. Hier zeichnete er sich von seinem i8ten Jahre
an sehr bald durch Fleifs und Scharfsinn vorzüglich aus, durch-
lief schnell die dort üblichen akademischen Grade, entfernte sich
1666 auf einige Zeit nach Woolsthorpe, und erhielt 1669, a^so
nach neunjährigem Aufenthalte, die Professur der Mathematik da-
selbst. Von dieser Zeit an bis zu seiner Wahl ins Parlament
verdienen blos seine wissenschaftlichen Forschungen beachtet zu
werden, jedoch ist es merkwürdig, dafs der Anfang seiner grofsen
Entdeckungen entschieden schon vor diese Zeit fällt, nämlich die
der Fluxionen und der ungleichen Brechbarkeit des Lichtes in
das Jahr 1666 und der allgemeinen Schwere in das Jahr 1667.

(Der Beaehlufs folgt.)
 
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