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N°. 48. HEIDELBERGER 1834.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Hilbert, History of the extinct Volcanos of the basin of iSeuwied.
(Besch lufs.)
XXXII. Kapitel. Aenderungen der O b er flä ch en-Be-
schaffenheit, was Gesteine und Boden angeht, im
Becken von Neuwied, in der Folge, wie die Gegend
allmählig bewohnt worden. Der Yerf. handelt, in drei Ab-
schnitten , von den Aenderungen, welche auf die frühesten, ge-
schichtlich bekannten Einwohner zu beziehen sind, so wie von
jenen, die durch Menschenhände im Becken von Neuwied wäh-
rend des Mittelalters und während der neuesten Zeit hervorge-
bracht wurden. — Von den Ubiern dürften manche Ausweitungen
in den [vulkanischen] Tuffstein-Ablagerungen herrühren. Sie waren
zu Wohnplätzen bestimmt und scheinen aus der Epoche abzu-
stammen , wo jenes Volk aus dem Jagdleben zum Hirtenleben
überging, in welchem letztem Zustande es von den Römern ge-
troffen wurde. Diese kamen ungefähr 5o Jahre vor der christli-
chen Aera ins Neu wieder Becken. Cäsar unternahm damals einen
Zug gegen die Hatten und Sigambrer, welche die Länder im
Norden des Maines und im Osten des Rheines inne hatten. Die
Ubier waren Verbündete des römischen Feldherrn. Mit ihrer
Beihülfe baute er seine berühmte Holzbrücke, um die an der
Sieg aufgestellten Sigambrer anzugreifen, so wie die Hatten,
welche sich längs der Lahn postirt hatten. Nach errungenem
Siege zerstörte er seine Brücke wieder. Wenige Jahre später
siedelten sich die Römer im Neuwieder Becken förmlich an. Aus
ihrer ersten Zeit dürften manche Städte und feste Plätze herrüh-
ren, so u. a. die »prachtvolle“ Stadt Victoria auf etwas hoch
liegender Fläche, unfern des heutigen Dorfes Nieder-Bieber, etwa
eine Meile vom Rhein, und eine andere Stadt, nicht weit von
Victoria und nahe bei Engers, das Rigodulum von Ammia-
nus Marcellinus. Beide Städte wurden auf furchtbare Weise
zerstört. Zur Zeit Gordianus, als die römische Macht zu
sinken anfing, vereinigten sich Franken und Alemannen, brannten
Victoria und Rigodulum nieder und machten Alles dem Boden
gleich. Teutonische Stämme nahmen nun Besitz vom Neuwieder
XXVII. Jahrg. 8. Heft. 48
 
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