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N°. 61. HEIDELBERGER 1834.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

L emo nt ey, Histoire de la regence et de la minorite de Louis XV.
Volumen I.
(Beschlufs.)
Wenn Hr. Lemontey hernach S. 3i8 — a3. auf Handel und
Verkehr und Colonisation zu Law’s Zeit kommt, so ist der Haupt-
gedanke »ephemere und künstliche Blüthe, sichres Verderben«
ganz vernachlässigt. Sehr wahr ist S. 321. der Gedanke: »En
France, les paysans n’emigrent jamais et les autres n’emigrent
point en famille.«
Die wahre Ansicht des berüchtigten Systems und seiner Wir-
kung hätte Hr. L. aus dem starken Akten - Fascikel Archives du
Royaume Carton K. 147. hernehmen müssen. Ref. hat versucht,
die Stellen abzuschreiben, die auf den Gang der Dinge Licht
werfen, dafür ist aber hier kein Raum. Wie strenge das Verbot-,
kein Gold auszuführen, aufrecht erhalten wurde, sieht man in
den Briefen des Carton K. 146. aus der Correspondenz des Herzog
Regenten mit dem Bürgermeister von Basel wegen der einem
Herrn Burkard im Bureau von Coulonge abgenommenen 36 Va
Louisd’or. Er giebt endlich das Geld zurück, läfst aber die Con-
fiscation bestehen.
Höchst ungerecht sagt Hr. L., das Parlament sey bis 1720
immobile gewesen, wir wollen das Gegenlheil darthun, wenn wir
einmal aus den Protokollen und andern Aktenstücken, die sich
Carton K. 147. finden, die Hauptsache ausziehen. Man schämt
sich in der Seele des Hrn. L. über die Art, wie er S. 335. die
Geschichte der Verbannung des Parlaments nach Pontoise erzählt,
und Dubois preiset, auch wenn man die Relation de ce qui s’est
passe au parlement et qui a donne occasion ä le faire transferer
a Pontoise le 21. Juillet 1720, die sich unter den angeführten
Aktenstücken und Protokollen des Parlaments findet, nicht ge-
lesen hat. Diese Relation beginnt mit dem i5ten Juli.
Von Law wie von Dubois und dem Regenten, doch von dem
Erstem mit etwas mehr Anschein von Wahrheit als von den bei-
den andern, macht Hr. L. eine sehr glänzende Schilderung, die
noch glänzender ausgefallen wäre, wenn er etwas mehr Geschichte
XXVII. Jahrg. 10. Heft. 61
 
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