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N°. 49. HEIDELBERGER 1834.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Die Leistungen und Fortschritte der Medicin in Deutschland, von Dr. Bluff.
Band I. Erster Jahrgang. 1832.
Auch unter dem Titel:
Die Leistungen und Fortschritte der Medicin in Deutschland im Jahre 1832.
von Matthias Joseph Bluff, der Med. und Chir. Dr. u. s. w. Berlin,
bei Hirschwald. 1833. 8. Vlll u. 404 S.
Das dankenswerthe Unternehmen Bl uff’s hat zum Zweck,
die Aerzte durch eine systematisch geordnete Uebersicht mit
den Leistungen der Deutschen in der Heilwissenschaft behannt
zu machen und so gleichsam au nioeau de la science zu erhalten.
Ein solches Unternehmen verdient Anerkennung, es erscheint
analog den Jahresberichten des grofsen Berzelius über die
Fortschritte der Naturwissenschaften, und sollte in keiner ärzt-
lichen Büchersammlung fehlen.
Ein solches Unternehmen verlangt viel Zeit und Fleifs, und
es wäre wünschenswerth, dafs dazu mehrere von einem wissen-
schaftlichen Triebe erfüllte Aerzte zusammentreten, und die Fächer
unter sich vertheilend, zugleich auf die Forschungen und Lei-
stungen anderer Nationen reflectiren möchten. Denn die Wissen-
schaft, und vor Allem die Naturwissenschaft, kennt keine na-
tionale Abgeschiedenheit, sie ist kosmopolitisch und verlangt daher
eine kosmopolitische Behandlung.
Von den Zeitschriften Hänel’s und Kleinert’s unterschei-
det sich vorliegendes Werk wesentlich dadurch, dafs es nicht
allein Journale, sondern auch selbstständige Werke berücksich-
tigt, bei dem Wichtigen und Gediegenen länger verweilend, das
weniger Wichtige nur im Vorbeigehen berührend. Von den
Uebersetzungen werden nur die Titel angegeben , populäre medi-
cinische Schriften oberflächlich angeführt.
Das Werk eröffnet ganz passend ein Aufsatz, betitelt: „Blicke
auf den gegenwärtigen Standpunkt der Heilkunst.« Die Schatten-
seite der Medicin ist mit kräftigen Farben hervorgehoben, die
Lichtseite der Wissenschaft wenig angedeutet. Wir können hier-
über keinen Vorwurf aussprechen, denn das Treiben der Aerzte
im Ganzen ist zwar lebendig, aber gewährt für den ruhigen
Beobachter keinen angenehmen Blick. Die Homöopathie und die
XXVII. Jahrg. 8. Heft 49
 
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