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N“. 40. HEIDELBERGER 1834.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

ZOTIAAS. Suidae Lexicon post Ludolphum Kusterum ad Codices ma-
nuscriplos recensuit Thomas Gaisford, S. T. P. Aedis Christi De-
canus necnon Graecae Linguae Professor Regius. Oxonii e Typogra-
pheo Academico. MDCCCXXXIF. 3 Bände. Fol. LIl und 4245 S.
So wäre denn endlich ein von allen Gelehrten längst gehegter
Wunsch erfüllt und eine grofse Lücke nicht blos der griechischen,
sondern der allgemeinen Literatur ergänzt; denn wie die Univer-
sität Cambridge im Jahr iyo5. die Küsterische Ausgabe hervor-
treten liefs, so liefert jetzt die andere britische Akademie Oxford
diese neue Edition, welche unstreitig einen bleibenden Werth
behaupten wird. Die Universität Heidelberg hat aber mehrfachen
Grund, dieser wichtigen Erscheinung in ihren Jahrbüchern der
Literatur alsohald zu gedenken; denn Hr. Gaisford hat in dieser
seiner Ausgabe zum erstenmal die kritischen Anmerkungen des
Friedrich Sy Iburg mitgetheilt, welcher im 16. Jahrhundert eine
der gröfsten Zierden Heidelbergs und als feiner Kenner der grie-
chischen Sprache weltberühmt war, hat ferner aus unsrer jetzigen
Universitätsbibliothek handschriftliche Mittheilungen von der Hand
zweier Alumnen unseres philologischen Seminars, der Herren
Wilhelm Frommei und Lorenz Nokk, empfangen, und der
Geber gedacht, ja des Letzteren eigene Anmerkungen am Schlüsse
des 2ten Bandes von p. 3976 bis 1890 unter dem Titel: Observa-
tiones criticae in Suidam. Scribebat Laurentius Nokk, Seminarii
Heidelberg. Sodalis , wörtlich abdrucken lassen, und somit diesem
jungen, so früh verstorbenen Gelehrten ein würdiges Denkmal
gestiftet.
Jedoch bevor ich von dieser Ausgabe spreche, die in Papier,
Lettern und Druck, so wie in der ganzen Ausstattung zu den
schönsten Leistungen der Oxforder Universitätsofficin gehört, halte
ich es nicht für überflüssig, über den Autor und über die Ent-
stehung und die Schicksale seines Werkes das Nöthige zu sagen,
da selbst in neueren Schriften hinsichtlich einiger Punkte unrich-
tige Angaben Vorkommen.
Von dem Schriftsteller wissen wir so wenig, dafs selbst die
Existenz eines so benannten Autors geleugnet, oder dieser Name
XXVII. Jahrg. 7. Heft. 40
 
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