Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
N°. 66. HEIDELBERGER 1834.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Histoire de la regence et de la minorite de Louis XV. jusqu'au ministere du
Cardinal de Flcury. Par P. E. Lemontey. Vol. II. Avec pieces justi-
ficatives 483 p. gr. 8. 1834.
Was über das Werk im Allgemeinen zu bemerken war, hat
Ref. der Anzeige des ersten Theiis vorausgeschickt; er darf sich
daher bei der Anzeige des zweiten unmittelbar mit dem beschäf-
tigen, was ihn eigentlich allein veranlafst, eine so ausführliche
Kritik eines französischen Buchs den Jahrbüchern einzuverleiben.
Er wünscht nämlich, gelegentlich einige Andeutungen zur Ge-
schichte des ersten Viertels des achtzehnten Jahrhunderts und
einige Nachrichten von den Quellen dieser Geschichte, die er
während seines Aufenthalts in Paris in den dortigen Archiven
aufgesucht hat, dem Publikum mitzutheilen.
Das erste Kapitel dieses Bandes, das dreizehnte des ganzen
Werks, handelt von der bekannten Geschichte, wie Dubois jedes
Mittel benutzte, um Cardinal zu werden. Er bediente sich dab'ei
zugleich Georgs des Ersten und des Prätendenten, wenn gleich
auf verschiedene Weise. Obgleich auch in diesem Kapitel Hr.
Lemontey seiner Sitte-getreu bleibt, nur Anekdoten zu suchen
und sich mit den Personen mehr als mit den Sachen zu beschäf-
tigen , so hat er doch hier viel Neues und Anziehendes aus Hand-
schriften beigebracht. Er hätte indessen an der Stelle, wo von
den Verhältnissen der Cardinäle und von den Jesuiten die Rede
ist, durchaus die Aktenstücke und Briefe der Archives du Royaume
benutzen sollen. Er würde dort im Carton K. 14h- neben dem
Fascikel, welcher die Correspondenz des Hrn. von Boissimene
enthält, auch die Schreiben des Pater Joseph de Peint gefunden
haben. Dieser Procurator generalis des Ordens von Clügny ver-
sah in Rom Geschäfte, die eigentlich der Cardinal de la Tre-
mouille hätte besorgen sollen, war in ununterbrochner geheimer
Correspondenz mit dem Regenten, und schreibt ihm (um nur ein
bestimmtes Beispiel anzuführen) am 14. Decbr. 1717 über die
Cardinäle Folgendes:
»Que le premier et principal resse.1 qui fait agir certains
cardinaux etant le desir de parvenir il est naturel qu’il se servent
de tous les moyens qui les peuvent aider et d’eviter tout ce qui
XXVII. Jahrg. 11. Heft. 6Ö
 
Annotationen