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G42

Newton’s Leben von Brewster.

Gegner gehörte unter andern auch Dr. Hooke, der als genauer
Beobachter und scharfsinniger Forscher die Versuche zwar nicht
in Abrede stellte, aber als Anhänger der Cartesischen Undulations-
theorie die Erklärungen, und somit das Ganze verwarf, und
aufserdem aus neidischem Wetteifer die Verdienste seines Rivals
überall in Schatten zu stellen suchte.
Brewster reihet an die Erzählung dieser Entdeckungen die
damit zusammenhängende Geschichte der allmähligCn Verbesserung
der achromatischen Fernrohre, und giebt dann eine kurze Ueber-
sicht seiner eigenen Theorie, wonach das Spectrum au,s drei
Farben, Roth, Gelb und Blau von gleicher Intensität an den
verschiedenen Stellen bestehen soll 5 allein Brandes zeigt in
einer Anmerkung, dafs die Thatsachen hiermit keineswegs genau
übereinstimmen. Die durch Rob. Boyle und Hooke bereits
entdeckten Farben dünner Blättchen wurden von Newton näher
untersucht, indem er seiner Gewohnheit nach sogleich anfing,
die zu ihrer Entstehung erforderlichen Dicken der Räume zu
messen, wodurch er zu Bestimmungen gelangte, die noch jetzt
für die Breiten der verschiedenen Lichtwellen als unübertrefflich
genau benutzt werden, obgleich die zur Erklärung ihres Entste-
hens aufgestellle Hypothese der Anwandlungen den Physikern stets
etwas gewagt und keineswegs so fest begründet geschienen hat,
als was übrigens der Scharfsinn des berühmten Forschers so klar
darzuthun vermochte. Hiermit hängt dann die Erklärung der
natürlichen Farben der Körper zusammen, die Brewster nebst
den dagegen erhobenen Einwendungen und seiner eigenen Theorie
miltheilt, eben so dasjenige, was Newton in Beziehung auf die
Erscheinungen der Inllexion geleistet hat, worin er jedoch nicht
viel über das bereits durch Grimaldi und Hooke Geleistete
hinausgegangen ist. Auch hier werden die weiteren Bemühungen
von Th. Young und Fresnel, nicht aber die von Fraun-
hofer, der Hauptsache nach hinzugefügt, nebst einer sinnreichen
Hypothese von Brewster selbst, wonach ein Th eil dieser Er-
scheinungen aus einer Repulsion der Lichtkügelchen unter einander
erklärt wird, die an den Rändern der Körper wegfällt, weswegen
die an diesen hinlaufenden Strahlen in den Schatten getrieben
werden und, mit den auf der anderen Seite zusaramenfallend,
durch Interferenz die inneren Ränder bilden.
Die bisher angezeigten optischen Entdeckungen sind die we-
sentlichsten, durch welche Newton einen wichtigen Zweig der
Physik gänzlich umgestaltete. Unter seine minder bedeutenden
 
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