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Galiffe: Lettres sur Wiistoire du moyen ägc, und

nisse und besonders Paul's Lage es sehr unwahrscheinlich,
ja fast unmöglich machten, dass Paul mit Anastasius eine
Verbindung unterhalten habe, es folgt also, dass jene aus
Anastasius entnommenen Abschnitte erst später
eingestreut worden sind. Wenn nun aber Hr. Galiste
aus diesem einen Umstand auf die Aechtheit des Werks
schliessen will, so scheint uns dies gewagt. Wir sind viel-
mehr sehr geneigt, an Interpolation zu glauben. Dazu be-
ruft sich Hr. Dr. Häusser auf die Spruner’sche Uebersetzung,
ohne auch nur zu ahnden, dass unserer leichtgläubigen Zeit
und unsern schreibseeligen Gelehrten damit ein ähnlicher
Streich gespielt worden, wie mit der des Sanchuniaton, und
mit dem von Koch herausgegebenen Haus- und Tagebuch
Valentin Gierths und der darauf gegründeten, durch ein er-
dichtetes Schreiben an die Stadt Brieg unterstützten Ge-
schichte der Herzogin Dorothea Sibilla zu Liegnitz und Brieg.
Hr. Häusser konnte das so wenig ahnden, als des lief, ge-
lehrter, kritischer und ehrlicher Freund, der Geheime Ar-
chivrath Stengel, als er von Koch’s Machwerk Gebrauch
machen wollte, ahndete, dass das Tagebuch Gierlh’s nie exi-
stirt habe.
Herr Häusser fährt fort: Auch ist offenbar und bereits
als ziemlich gewiss angenommen , dass der letzte Theil des
Buchs einen ganz andern Verfasser hat, als der erste.
Sowohl dies als die vielfachen Widersprüche und ganz auf-
fallenden Fehler bestimmen uns zu der Ansicht, dass die In-
terpolationen, die bei Paul stattgefunden haben, so bedeu-
tend sind, dass es vielleicht kaum mehr möglich ist, das
Aechte vom Falschen zu unterscheiden etc.
Im dritten Capitel handelt Hr. Häusser von den deut-
schen Schriftstellern des neunten Jahrhunderts, nämlich §. 1.
von Thoganus, im §. 2. vom Ermoldus Nigelius, §, 3. von
Nithard, §. 4. vom Menachus Sangallensis, 5. von Regino.
Bef. ist bis dahin dem Dr. Häusser Schritt vor Schritt
gefolgt, weil er durch die Anzeige der deutschen Schrift
zugleich den wesentlichen Inhalt der ersten Hälfte der Briefe
des Hrn. Galiffe anzeigen konnte, da dieser auf andere We-
ge und auf andere Gründe und Stellen gestützt, ungefähr zu
demselben Ziel gelangt, als der Dr. Häusser, der ihn des-
halb auch oft angeführt hat. Von S. 47. an, will Ref. Nr. 1.
verlassen und sich zu Nr. 2. wenden, weil der Dr. Häusser
 
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