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Griechische Literatur.

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Jahreszeit hemmen. Mit dem Sommer -Soistitium stellen sich hit-
zige Fieber und Geschwüre eia, Wirkungen der entzündeten, auf-
geregten und giftigen, (?) Flüssigkeiten. Späterhin entstehn 3 und
4 tägige und tägliche Fieber. Daher muss der Arzt nicht allein die
Fieber kennen; er muss auch den Einfluss des Universums auf den
Körper zu beurteilen wissen, und wird nicht irren , wenn er die-
sen Einfluss durch einen entgegengesezten bekämpft. So lange die
Wärme und die Kälte der Seele im Gleichgewicht sind, bleibt der
Körper gesund. Sobald hingegen dies Gleichgewicht aufgehoben
wird, erscheint das Fieber. Fängt es an mit Frost, so bewirkt
dessen Uebermaass durch Reaction Wärme und Schweiss. Fängt
es mit Hitze an, so folgen die Frostschauer.
So fährt der Verfasser fort, und seine Bemerkungen über die
Entstehung der Fieber und anderer Krankheiten sind nicht ohne
Spuren praktischer Beobachtungsgabe; nur kehrt er freilich immer
zu der Zahl 7, wie zu einer fixen Idee, zurück, und meint, so wie
diese Zahl in der Natur vorherrsche, den Lauf der vornehmsten Ge-
stirne regle, und in der Entwickelung des Menschenlebens hervor-
trete, so bestimme sie anch den Gang und die Perioden der Krank-
heiten. Hr. L. kann sich nicht enthalten, diese Schwachheit des
guten Joniers zu rügen.
Nach dieser Analyse des Traktats Ürpl 'Eßd. wirft unser Au-
tor auch auf die Schrift U«pi dp^dv oder Ilepl aapxäv, welcher
Titel jedoch wahrscheinlich falsch ist, einen kritischen Blick, Es
heisst darin so Hippocr. ed. Frohen, p. 44.: T% de <pv<rto<; xy\v
ävdtyxqVf d i ö x i iv kn x d x ovx e gj v ex acr x ot d t oix elxrat,
eye) cppduG) iv aXkotoiv. Eine offenbare Anspielung anf den in
Rede stehenden Traktat, dessen Hervorhebung der Siebenzahl, ihre
Anwendung auf das menschliche Leben, die Elementarwärme als
Prinzip aller Dinge u, dgl. m., man auch in dieser Schrift findet*
Daher schreibt Hr L. nicht ohne Grund beide Werke Einem Ver-
fasser zu, und dies bahnt ihm wieder den Weg zur nähern Be-
stimmung derzeit, in welcher der Traktat Heft 'E0d. geschrieben
sein muss. In der andern Schrift nämlich liesst man Folgendes S.
40: Avo ydp elai xoiXau (dies Wort scheint missverstandene Er-
klärung) (p'Kißeq dno xrjg xapdir^' xrj piev ovvouoc apxrjpltjf xy
de xoikri (pXetp, „Zwei Adern entspringen aus dem Herzen; die
eine heisst Schlagader, die andre Hohlader.44 Diese Lehre vom Ur-
sprung der Blutgefässe im Herzen stellte zuerst Aristoteles auf,
sowie ihre Einteilung in Schlagadern und Blutadern. Vorher Hes-
sen Syennesis von Cypern und Andere die Adern sämmtlich im Ge-
hirn entsprängen, und beschrieben sie höchst oberflächlich. Selbst
Diogenes von Apollonia, der hierin etwas genauer ist, lässt sie doch
nur durch das Herz gehen, nicht dort entsprängen. In der hippo-
kratischen Sammlung verlauten beide Meinungen, die erste in den
Traktaten „Von der Natur des Menschen44 und „Von den
Th ei len seines Körpers (Ilepl xomov x&v xaxa avSpwrcov),
die andere im 2. Buch der Epidemien. Aristoteles verwirft beide.
H de xapdla naiv (ß’keßäv * <palvov%cu ydp ix, xavxus
 
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