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1088 Hcngstenberg: Die Authentie des Pentateuchs.
36. (vergl. 2. Mos. 23, 19.) WnJTIX ^33 die Erstlings-
früchte unserer Flur, welche sie hervorbringt. Diess
nun auf unsere zwei Stellen angewandt, so bietet zuvörderst
2. Mos. 23, 16. keine Schwierigkeit, ■pBPö, deutlich Ge-
genstand deiner Arbeit, wird durch den Zusatz
PITn als Gerste und Weizen bestimmt; der Genitiv ist
der partitive: die Erstlinge von den Früchten etc.; und die
Verbindung ganz parallel jenem D’MJ ^33 »• ^33
D2TW2 4 Mos. 18,13.. Ebenso könnte man die Stelle C. 34,22.
auffassen, da TXp sonst auch den Gegenstand der Erndte,
das Getraide, ausdrückt. Nur ist das nie so der Fall, dass
die besondere Getraideart sofort im Genitiv angegeben wür-
de; man sprach nicht: das Weizengetraide. V^p, wie
j T23T eigentlich eine Infinitivform, welche im
Aethiop. noch ganz gewöhnlich und auch im Arab. vorkomrat


/
ursprünglich die Handlung des Erndtens; und so sind auch
hier „die Erstlinge der Weizenerndte“ die ersten Früchte,
welche das Erndten des Weizens liefert. Es erhellt, dass
die Bedeutung Erstlings brod e durch die analogen Stel-
len nicht bestätigt, sondern verdächtig w ird.
Es scheint derselben zweitens zu widersprechen, dass
Erstlingsbrod 3. Mos. 23, 20 2. Kön. 4, 42. D,-Q3 DI11? ge-
nannt wird, wie demnach und an sich glaublich, muss Dl“6)
Brod, dabeistehn. Hr. H. wird dagegen den 0^33 DT’
4. Mos. 28, 26. einwenden. Allein da man sonst D'HDS Dn^
wirklich sagte, so scheint jöner Name vielmehr eine Abkür-
tzung aus D1"D3“0rf? Dl1’ nach Analogie von
11, 30. Jos. 15, 8. für D3H ta[3"'’3 vergl. Ezech. 8, 3. ipp
fWÄHj Neh. 3, 3. fttÜTI HptÖ. Wider diese Abkürzung
könnte Hr. H. nochmals erinnern wollen, dass der Name Tag
der Erstlingsfrüchte dem Begriffe nicht entspreche, wel-
cher Erstlingsbrode verlangt. Allein nicht Stat. constr.,
sendern bloser Genitiv, ist schon in Q,)"03 DPlV nicht Erst-
lingsfrüchte, sondern das Abstractum praecocitas.

(Fortsetzung folgt.)
 
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