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Hervey: The Genealogies of Jesus Christ

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The Genealogies of our Lord and Saviour Jesus Christ, as contained
in the Gospels of St. Matthew and St. Luke, reconciled with each
other, and with the genealogy of the house of David, frorn Adam
to the close of the Canon of the Old Testament; and sfiewn to be
in harmony with the true chronologxj of the times. By Lord
Arthur Hervey Μ. A., Rector of Jckworth with Horringer.
Cambridge 1853. 8. 368 S.
Zu den erfreulichsten Erscheinungen unserer Zeit auf dem Ge-
biete der theologischen Wissenschaft gehört unzweifelhaft das Wie-
dererwachen einer gründlicheren und freieren Forschung in England.
Der Geist der Reformation, erkaltet zu einem todten Formwesen oder
übergegangen in ein engherziges Sectirerthum, scheint, durch den
Uebermuth Rom’s aus seiner hundertjährigen Erstarrung aufgeschreckt,
auch dort endlich wieder seine Schwingen regen, die Bande der
Vorurlheile, den Druck des Herkömmlichen abwerfen, und, statt
subjectiver Lieblingsdogmen, sich die Ergründung objectiver, histo-
rischer Wahrheit zum Ziele setzen zu wollen. Der Hauptzug, wel-
cher die englischen von unsern neueren gleichartigen Bestrebungen
unterscheidet, besteht darin, dass jene von der Grundlage des Aber-,
diese von der des Unglaubens, beide Ausdrücke im besseren Sinne
gefasst, ausgehen, und die ersteren zu erhalten, die letzteren viel-
mehr nur zu zerstören trachten. Auch das vorliegende Werk trägt
das entschiedene Gepräge des conservaliven Anglikanismus, jedoch
im Vereine mit einer freien Anschauung, einem ernsten Streben nach
konkreter Wahrheit, umfassenden Kenntnissen und gründlicher For-
schung — Eigenschaften, welche man nur zu selten bei der heuti-
gen Geistlichkeit Englands anzulreffen gewohnt ist, und die den Ver-
fasser um so mehr ehren, als er, ein Bruder des Marquis von Bri-
stol, dem höchsten Adel des Landes angehört. Zwar hat unsere
neuere Literatur über den behandelten Gegenstand nur geringe Be-
achtung von seiner Seite gefunden; doch ist dies kein Grund wes-
halb wir die treffliche Monographie, zunächst als Ausdruck einer
gesunderen und heilsameren Richtung der biblischen Studien in Eng-
land, minder freudig begrüssen sollten.
Es kann nicht des Referenten Absicht sein, die Ergebnisse des
Verfassers hier einer eingehenden Kritik zu unterwerfen; er muss
sich vielmehr darauf beschränken sie in allgemeinen Umrissen, und
dabei den Geist der Abhandlung, so wie den Standpunkt des Verfs.
anzudeuten. Und diese Aufgabe glaubt er nicht besser erfüllen zu
können, als in den eigenen Worten Lord Arthur’s, dessen Schluss-
bemerkungen hier Platz finden mögen. „Es bleibt uns jetzt nur
noch übrig“, heisst es S. 343 ff., „die Hauptpunkte der vorherge-
henden Untersuchung zu wiederholen. Wir haben gesehen, dass
Matthäus sowohl wie Lukas die Genealogie des Herrn durch Joseph,
seinen vermeintlichen und gesetzlichen Vater, leiten, und der erstere
Evangelist, welcher die Successionslinie zum Throne Salomo’s giebt,
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