Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
SO Ze iss: Lehrbuch der allgemeinen Geschichte.
Lehrbuch der allgemeinen Geschichte, vom Standpunkte der Cultur für die oberen
Classen der Gymnasien von Dr. Gustav heiss, Professor am Grossh.
Gymnasium zu Weimar. Zweiter Theil. Geschichte des Mittelalter s.
(Auch mit dem besonderen Titel: Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters
vom Standpunkte der Kultur u. s. w.) 1854. 57/ S. Dritter Theil in
zwei Abteilungen. Geschichte der neueren und neuesten Z.eit. (Auch mit dem
besondern Titel: Lehrbuch der Geschichte u. s. w.) 1856 u. 1858, 824 S.
in gr. 8. Weimar. Druck u. Verlag von Hermann Böhlau.
Yon dem ersten Theiie ist in diesen Blättern bereits Jahrg. 1852. S. 153 ff.
und 1853. Seite 471 näher gesprochen worden. Der zuletzt geäusserte
Wunsch, das nützliche und brauchbare Werk weiter fortgesetzt und bis auf
unsere Zeit herabgeführt zu sehen, ist in erfreulicher Weise in Erfüllung ge-
gangen, und damit ein Werk zu Stande gebracht, das für den Gebrauch ge-
reifter Schüler, wie sie der Verfasser sich wünscht, und wie er sie durchweg
im Auge hat, mit allem Grunde empfohlen werden kann. Wir haben die
Gründe, die zu einer solchen Empfehlung berechtigen, in der Anlage des
Ganzen gefunden, namentlich in dem kulturgeschichtlichen Standpunkt, der mit
dem, was man gewöhnlich politische Geschichte zu nennen beliebt, hier sich
verbunden und das Ganze zu einem eben so anziehenden, als wahrhaft be-
lehrenden Bilde gestaltet hat; wir finden uns aber auch durch die Ausfüh-
rung n:cbt minder befriedigt, durch die durchaus würdig gehaltene und lebendige
Darstellung, die den jungen Leser ergreift und einnimmt. In Folge dessen
ist auch in diesen beiden, Mittelalter und Neuzeit (diese von 1492, oder von
der Entdeckung Amerika’s an bis auf die neueste Zeit) befassenden Bänden
neben dem Thatsächlichen und Aeusseren auch stets die innere Seite der Ent-
wickelung, wie sie in Kunst und Literatur sich kund gibt, ferner das, was wir
Gewerbthätigkeit, Handel und Industrie nennen, mehr berücksichtigt, als dies
gewöhnlich in andern derartigen Werken zu geschehen pflegt; alle Urtheile,
namentlich in den die Literatur befassenden Abschnitten, sind mit Umsicht
und Unparteilichkeit, ohne eine zu subjective Färbung, gegeben, worin wir
mit einen grossen Vorzug dieses Lehrbuches erkennen, da die entgegenge-
setzten Eigenschaften nur einen sehr nachtheiligen Einfluss auf jugendliche
Gemüther hervorzubringen vermögen. Jedem der beiden Bände ist eine passende
Einleitung vorausgeschickt, die den Uebergang von der einen Periode zur andern
passend vermittelt; das Mittelalter selbst ist nach vier Zeiträumen in eben so vie-
len Hauptabschnitten, jeder natürlich mit den entsprechenden Unterabteilungen
behandelt, die Geschichte der neueren Zeit befasst zwei Zeiträume (von 1492
bis 1648 oder dem westphälischen Frieden, und von da bis zu dem Ausbruch
der französischen Revolution 1789); ein dritter enthält die neueste Zeit. Wir
können das Ganze nun, da es vollendet ist, nur wiederholt empfehlen.
 
Annotationen