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Nr. 29. HEIDELBERGER 1859-
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

G eologische Karte von C entr al-Europas nach den neue-
sten Materialen bearbeitet von Heinrich Bach, k. würtem.
Hauptmann und Ingenieur-Topograph. Stuttgart} Verlag von
E. Schweizer! art; 1859.
Die vorliegende Karte umfasst ganz Deutschland, die Schweiz,
fast ganz Frankreich, die Niederlande, einen grossen Theil von Eng-
land, Oberitalien, Ungarn. Der Flächenraum ist also ein sehr be-
deutender, indem alle zwischen Marseille und Kopenhagen, Liverpool
bis Livorno, Bordeaux bis Warschau liegenden Länder auf der 18"
in der Höhe und 12" in der Breite messenden Karte dargestellt sind.
Eine solche Uebersichts-Karte Europas war in der That ein
Bedürfniss, auch hatte bereits im Jahre 1856 Herr Schweizerbart
bei Herausgabe von Fromherz Handbuch der Geologie dieselbe als
Beilage zu jenem Werke angekündigt, ihr Erscheinen war aber bis
jetzt durch mannigfache Hindernisse hinausgeschoben worden. Wir
dürfen uns aber über diese Verzögerung nicht beklagen; denn schon
ein flüchtiger Blick auf die Karte zeigt uns, dass die technische
Ausführung eine ganz vortreffliche, eine nähere, sorgfältigere Be-
trachtung aber, dass der Verfasser gründliche Vorstudien machte,
das reichlich vorhandene Material gut benutzte und namentlich ge-
wisse Fehler, ein Nichtbeacbten neuerer Forschungen, das man bei
einer früheren Arbeit rügen konnte, vermied. Eine kurze Verglei-
chung der vorliegenden und der früheren geologischen Karten vom
mittleren Europa (namentlich von Deutschland) dürfte wohl am Orte
sein. Im Jahr 1820 erschien eine geognostische Karte von Europa
von Boud; wohl der erste Versuch einer geologischen Darstellung
Europas, der aber bald (1826) durch eine umfassendere „geogno-
stische Karte von Deutschland und den umliegenden Staaten in 42
Blättern“ übertroffen wurde (später 1833 und 1834 in neuer Aufl.),
anf welcher .41 Gesteine und Formationen durch Farben unterschie-
den sind. Dieselbe trägt keinen Namen, obwohl der Verfasser be-
kannt, der grösste Geognost Deutschlands war. Auf seinen vieljäh-
rigen Wanderungen durch alle Regionen Europas und mit seiner
eigentümlichen Beobachtungsgabe hatte L. v. Buch ein reichhalti-
ges Material für die Kenntniss der Verbreitung der Formationen ge-
sammelt und in diesem Werke niedergelegt. Eine allgemeine Ue-
bersichts-Karte auf einem Blatte fehlte indess immer noch und erst
1838 erwarb sich der ausgezeichnete Geognost, H. v. Dechen das
Verdienst der Herausgabe einer solchen (Geognostische Uebersichts-
Karte von Deutschland, Frankreich, England und den angrenzenden
MI, Jahrg, 6, Heft, 20
 
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