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Nr. 13. HEIDELBERGER 1859.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Quellen und Er örter ung en zur bayerischen und deutschen
' Geschichte. Herausgegeben auf Befehl und Kosten Sr. Majestät
des Königs Maximilian II. Siebenter Band. München 1858.
30 Bogen in 8. S. 482.
In rascher Folge hat sich den ersten fünf Bänden dieser für
die deutsche Geschichtsforschung in hohem Maasse förderlichen
Sammlung, worüber wir bereits früher berichtet haben (Jahrgang
1856. Nr. 38 und 39; Jahrgang 1858. Nr. 31 und 32), dieser
neue, als der VII. bezeichnete Band angeschlossen, welcher na-
mentlich für die deutsche Rechtsgeschichte höchst wichtige Materia-
lien bringt. Derselbe enthält folgende Stücke: I. Drei Formelsamm-
lungen aus der Zeit der Karolinger (S. 1—312) aus Münchener
Handschriften mitgetheilt von Dr. Ludwig Rockinger. II. Quel-
lenbeiträge zur Kenntniss des Verfahrens bei den Gottesurtheilen
des Eisens, Wassers, geweihten Bissens, Psalters; aus Münchener
Handschriften gesammelt von demselben (S. 313—409). III. Die
Beziehungen K. Eduards IV.. von England zu Kaiser Ludwig in
den Jahren 1338 und 1339; herausgegeben von Dr. Reinhold
Pauli (S. 411—446). IV. Auszüge aus einer lat. Pergament-
handschrift der Freisinger Domkirche, herausgegeben von Dr. G. Th.
Rudhart. — Wir werden uns in dieser Anzeige vorzugsweise mit
den drei Formelsammlungen beschäftigen, als demjenigen Theile
dieses Bandes, der für die deutsche Rechtsgeschichte das unmittel-
barste Interesse hat. In einer sehr gediegenen Einleitung S. 1—44
verbreitet sich der Herausgeber, Hr. Dr. Rockinger, dem wir
schon eine sehr tüchtige Schrift über die Formelbücher vom XIII.
bis XVI. Jahrhundert, München 1855, verdanken, über die Formen-
sammlungen aus der merowingischen und karolingischen Zeit über-
haupt, und gibt eine gedrängte Uebersicht der regen und von schö-
nen Erfolgen bereits gekrönten literarischen Thätigkeit, welche sich
in der neueren Zeit der Erforschung und Herausgabe dieser Quellen
zugewandt hat, und zwar nicht blos in Deutschland (Pertz,
Warnkönig), sondern auch in der Schweiz (Prof. Wyss) und in
Frankreich (Pardessus, und besonders E. de Rozibre). So-
dann bestimmt der Herr Herausgeber das Verhältniss der drei von
ihm herausgegebenen Formelsammlungen zu den bekannten älteren
von Marculf u. s. w. und weiset nach, welchen grossen Werth die-
selben für die Berichtigung und das Verständniss dieser letzteren
haben. Die erste Sammlung, welche hier unter der Bezeichnung
eines Salzburger Formelbuches aus des Erzbischofs Arno Zeit
aufgeführt wird (S. 47—168), enthält nach den Untersuchungen
LIL Jahrg. 3. Heft. 13
 
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