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Rawlinson: The History of Herodotus.

rosus bestätigen und dagegen den Angaben des Ctesias und seiner
Nachfolger alle Glaubwürdigkeit entziehen, die namentlich die An-
gabe des Berosus von einem ersten Chaldäer-Reiche zwischen der
Mitte des dreiundzwanzigsten und dem Ende des sechzehnten Jahr-
hunderts vor Chr. im Ganzen bewahrheiten. Mit dem Jahre 2234
vor Chr. wird dieses Reich mit den Königen Uruk und IIgi be-
gonnen, dann mit Sinti-shil-khah und dessen Sohn Kudur-
raapula (um 1976) geführt auf Ismi-Dagon (im Jahr 1861)
und von ihm aus durch dessen Söhne und Nachfolger bis zu dem
Könige Samshu-iluna um 1550 fortgeführt in einer sechszehn
Königsnamen aus den Keilschriften bringenden, aber keineswegs für
vollständig erachteten Reihenfolge. Wie ungewiss dieses und sonst
Alles das ist, was uns hier über die erste Dynastie der babyloni-
schen Herrscher vorgeführt wird, mag bei dem noch so wenig ge-
sicherten Stande dieser Keilschriftendeutung leicht Jeder selbst zur
Genüge entnehmen. Wir sind wahrhaf^g noch nicht soweit mit der
Lesung dieser Texte, die noch so Vieles Ungewisse bieten, gekom-
men , um daraus eine babylonische Königsgeschichte in so früher
Zeit zu construiren. Aehnlicher Art ist Essay VII, S. 451—499,
also ein halbes hundert Seiten stark-, über die Chronologie und Ge-
schichte des grossen Assyrischen Reiches, das mit 1273 vor Chr.
begonnen und bis 747 vor Chr. Vortgedauert haben soll; eine (je-
doch nicht vollständige) Reihe von achtzehn Herrschern wird uns
hier aus den Keilschriften des Tiglath-Pilesar Cylindere mit ihren
sonst völlig unbekannten Namen vorgeführt, von Bel-lush an, dem
ersten in dieser Reihe, bis auf Iva-lush III., welcher muthmass-
lich mit dem Phul der Bibel und dem Belochus des Eusebius u. A.
identificirt wird; die Regierungszeit eines Jeden, so wie einzelne
Ereignisse der Regierung eines Jeden werden nach dem angeblichen
Inhalt der Keilschriften angegeben: uns scheint Alles dieses noch
sehr der Bestätigung zu bedürfen, da wir nicht alles blindlings
glauben können, was in diesen Keilschriften stehen soll, die wir
selbst nicht lesen können, deren Lesung aber jedenfalls noch sehr
der Controle bedarf, wenn der Inhalt fest und sicher gestellt und
dadurch glaubwürdig sein soll. Mit Tiglath-Pilesar II (so wird hier
angenommen) kam eine neue Dynastie auf den Thron Assyriens,
den sie bis 625 vor Chr. behauptete. Wie Tiglath-Pilesar des
Throns sich bemächtigt, bleibt ungewiss, da seine Annalen, obwohl
sie über einen Zeitraum von siebenzehn Jahren sich erstrecken,
nichts davon melden, wohl aber von kriegerischen Einfällen in das
Land der Babylonier, nach Syrien und selbst gegen Israel spre-
chen (?). Nun folgt Salmanassar (730), welcher gegen Samaria
zog, dann der durch die Erbauung des Palastes zu Khorsabad be-
kannte Sargon (721), der Samaria nimmt, Babylon und Aegypten
bekriegt, Asdod erobert, darauf sein Sohn Sanherib (702), der in
den Kriegen mit Aegypten sein Heer verliert, als Erbauer des Pa-
lastes zu Koyunjik, dann Esarhaddon (680), sein Sohü, zu weL
 
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