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306

Jahn: Eliae Metropolitae Cretae.

sie in der neuen Ausgabe die geschichtliche Darstellung bis auf die neueste
Zeit fortgeführt hat (S. 26).
Wir können daher auch jetzt wieder diese Schrift in ihrer erneuerten und
ergänzten Gestalt allen Freunden vaterländischer Geschichtskunde, wie Allen
denen, welche an dem altehrwürdigen Dom von Speier, wie er neu erstanden
als eines der herrlichsten Denkmale deutscher Kunst und Frömmigkeit jetzt
vor uns tritt, ein Interesse nehmen, angelegentlichst empfehlen.

Eliae Metropolitae Cretae commentarii in S. Gregorii Nazianzeni Oratio-
nes XIX. E codice MS. Basileensi excerpsit et annotationem cum in Eliae
commentarios tum in S. Gregorii orationes XIX adjecil Albertus Jahn,
theologus et philologus, Bemas-Helvetias, Socielatis liisl. tlieolog. Lips. so-
dalis. Accedunt Basilii aliorumque scholia in S. Gregorii orationes, e
codicibus Monacensibus excerpta. Paris 1858. kl. Fol.
Der gelehrte Verfasser, dem wir schon früher die Bekanntmachung ähn-
licher Inedita aus dem Gebiete der späteren griechischen Literatur, sowie die
werthvollsten Beiträge zur Erklärung und zum Verständniss der Schriften des
Basilius verdanken, hat in der oben angezeigten Schrift, welche eine Zugabe
zu der neuen Pariser Ausgabe der Werke des Gregorius von Nazianz bildet,
einen ähnlichen, bisher nicht bekannt gewordenen Beitrag zu den Reden die-
ses grossen Kirchenvaters geliefert, und dadurch den Dank aller Freunde der
patristischen Studien sich erworben, die, wenn man nach dem, was gedruckt
vor die Oeffenllichkeit tritt, einen Schluss zu machen berechtigt ist, in Frank-
reich jetzt mit mehr Eifer betrieben zu werden scheinen, als in unserm Va-
terland, das sonst der besondern Pflege dieser Studien sich rühmen konnte.
Die vorliegende Publikation wird aber auch bei uns Beachtung verdienen: sie
bietet eine Auswahl der in einer werthvollen Basler Handschrift enthaltenen,
bisher nur stückweise in einer Lateinischen Uebersetzung des Leunclavius be-
kannten Erklärungen, welche Elias, Metropolit von Kreta (so bezeichnet er
sich selbst am Eingang), zu den Reden Gregor’s von Nazianz aufgezeichnet
hat. Dieser Elias fällt, wie der Herausgeber wahrscheinlich gemacht hat, um
die Mitte des zwölften Jahrhunderts: er muss ein in der christlich byzantini-
schen Theologie wohl gebildeter Mann gewesen sein, dessen Erklärungen zu
den bemerkten Reden nicht blos für die Kritik und Erklärung derselben von
Belang sind, sondern auch einen selbstständigen Werth besitzen durch so
manche Erklärung, die sie für die von Gregor angeführten Bibelstellen ent-
halten, ferner durch so manche weitere Beiträge aus dem Kreise der exe-
getischen und kirchengeschichtlichen Literatur, dann aber auch durch eine
ausgebreitete Kenntniss der älteren klassischen Literatur, namentlich der phi-
losophischen, und hier insbesondere des Plato und Aristoteles. Darum sucht
er auch in Sprache und Ausdruck die älteren Attiker möglichst nachzubilden:
wenn er auch gleich, wie diess in der Natur der Sache liegt, von einzelnen
Ausdrücken und Wendungen nicht frei bleiben konnte, welche die spätere
Gräcität und den Schriftsteller des eilften christlichen Jahrhunderts nicht Yer=»
 
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