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JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Geologische Beschreibung von Lahr und Offenburg.
(Schluss.)
Sie werden durch grössere Feinheit des Korns, Reichthum
an Glimmer wie anderwärts charakterisirt. Es erscheinen aber
auffallender Weise die jüngeren Schichten des Buntsandsteins in
weit tieferem Niveau als die älteren. Nach Ablagerung der letz-
teren, des sog. Vogesensandsteins erfolgte nämlich die Haupt-
hebung des Schwarzwaldes, durch welche eine grosse Masse dieses
Gebirges den Finthen auf immer entrückt wurde. Der steile Ab-
fall des westlichen Randes des Sandstein-Plateaus bezeichnet die
Grenze dieser Hebung, also die ehemalige Grenze des durch die
Hebung gebildeten Rheinthales. Nun setzte sich erst der obere
Buntsandstein ab.
Am westlichen Ende des Sandstein-Plateaus tritt die Muschel-
kalk-Formation auf. Es ist namentlich deren unterstes Glied, der
Wellenkalk, der in grösster Verbreitung und Mächtigkeit vor-
kommt ; weniger entwickelt zeigt sich die Anhydrit-Gruppe, welche
hauptsächlich durch dolomitisehe Gesteine repräsentirt wird und
die dritte Etage, der Kalkstein von Friedrichshall erscheint nur
in vereinzelten Partien, arm au Versteinerungen.
Während das oberste Glied der Trias-Formation, der Keuper
in den Sectiouen Lahr und Offenburg vermisst wird, sind am west-
lichen Gebirgsrande die Bänke des mittleren Jura in ansehnlicher
Mächtigkeit abgelagert bis nördlich nach Burgheim. Sie stimmen
in ihrer ganzen Entwickelung mit der des mittleren Schweizer-
Jura überein. Nach Ablagerung des Rogensteins hob sich das
Land bis zum Schönberg aus dem Meere, so dass die jüngeren
Jura-Schichten fehlen.
Die Tertiär-Formationen sind nur durch ein Vorkommen ver-
treten ; es sind dies die kalkigen Sandsteine vom Schutterlinden-
berg bei Dinglingen, welche völlig identisch mit den tertiären
Kalksandsteinen des badischen Oberlandes. Nach Ablagerung die-
ser Gesteine hatte eine zweite Hebung statt, welche das Rheinthal
über den Meeresspiegel versetzte. Gleichzeitig erfolgte der Durch-
bruch basaltischer Massen bei Mahlberg.
Die Quartär-Formationen werden durch die Diluvial-Bildungen
der Seitenthäler vertreten , ganz besonders aber durch den Löss,
welcher auf beiden Sectionen eine sehr bedeutende Rolle spielt, die
LXI. Jahrg. 3. Heft. 14
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Geologische Beschreibung von Lahr und Offenburg.
(Schluss.)
Sie werden durch grössere Feinheit des Korns, Reichthum
an Glimmer wie anderwärts charakterisirt. Es erscheinen aber
auffallender Weise die jüngeren Schichten des Buntsandsteins in
weit tieferem Niveau als die älteren. Nach Ablagerung der letz-
teren, des sog. Vogesensandsteins erfolgte nämlich die Haupt-
hebung des Schwarzwaldes, durch welche eine grosse Masse dieses
Gebirges den Finthen auf immer entrückt wurde. Der steile Ab-
fall des westlichen Randes des Sandstein-Plateaus bezeichnet die
Grenze dieser Hebung, also die ehemalige Grenze des durch die
Hebung gebildeten Rheinthales. Nun setzte sich erst der obere
Buntsandstein ab.
Am westlichen Ende des Sandstein-Plateaus tritt die Muschel-
kalk-Formation auf. Es ist namentlich deren unterstes Glied, der
Wellenkalk, der in grösster Verbreitung und Mächtigkeit vor-
kommt ; weniger entwickelt zeigt sich die Anhydrit-Gruppe, welche
hauptsächlich durch dolomitisehe Gesteine repräsentirt wird und
die dritte Etage, der Kalkstein von Friedrichshall erscheint nur
in vereinzelten Partien, arm au Versteinerungen.
Während das oberste Glied der Trias-Formation, der Keuper
in den Sectiouen Lahr und Offenburg vermisst wird, sind am west-
lichen Gebirgsrande die Bänke des mittleren Jura in ansehnlicher
Mächtigkeit abgelagert bis nördlich nach Burgheim. Sie stimmen
in ihrer ganzen Entwickelung mit der des mittleren Schweizer-
Jura überein. Nach Ablagerung des Rogensteins hob sich das
Land bis zum Schönberg aus dem Meere, so dass die jüngeren
Jura-Schichten fehlen.
Die Tertiär-Formationen sind nur durch ein Vorkommen ver-
treten ; es sind dies die kalkigen Sandsteine vom Schutterlinden-
berg bei Dinglingen, welche völlig identisch mit den tertiären
Kalksandsteinen des badischen Oberlandes. Nach Ablagerung die-
ser Gesteine hatte eine zweite Hebung statt, welche das Rheinthal
über den Meeresspiegel versetzte. Gleichzeitig erfolgte der Durch-
bruch basaltischer Massen bei Mahlberg.
Die Quartär-Formationen werden durch die Diluvial-Bildungen
der Seitenthäler vertreten , ganz besonders aber durch den Löss,
welcher auf beiden Sectionen eine sehr bedeutende Rolle spielt, die
LXI. Jahrg. 3. Heft. 14