Hyperldcs Leichenrede.
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streben der Panegyriker nicht dahin, ihre Uebertreibungen zu mäs-
sigen. Er hat ούτε wenigstens eingeklammert. Den Ausdruck
ΰτέφανον τη τεατρέδε περέενηκαν wünschte man gerade desswegen
8, 42 vermieden, weil 8, 1 schon r/} iE. την έλευνερεαν περενεεναε
vorausging, was C. für περεένηκαν geltend machen will. Liest man
aber ανέβηκαν, freilich gegen Cobet’s Ausspruch, so liegt darin
bereits die Beziehung auf den Ruhm der Kämpfer und die Vindi-
cation desselben steht genügend dem Genuss der Freiheit, welcher
allen zufällt, gegenüber; dann muss auch der άεδεος Στέφανος dem
ίδεος vorgezogen werden, so geneigt man auch sein mag, dieses
wegen st’g τό κοενόν für richtiger zu erklären. Wir kommen zu
dem vielbesprochenen υβρεες άνεκλεάττους, 9, 14. Sauppe’s αν
έκλεεπτους ist hinsichtlich des Adjektivs natürlich nicht anzuzwei-
feln, aber έκαΰτοες passt nicht zu dem übrigen Text, womit es
sich nur, wenn man eine Lücke annimmt, wie Ref. und Cobet em-
pfunden haben, verträgt. Man schreibe also entweder· υβρεες ανεέ-
ναε ποτέ, αλΧ ανεκλεέπτους έκάβτοες κανεΰτάναε oder etwas dem
ähnliches, wozu Cobet in den Annotationes rietb, παρνένων μηδε-
μέαν φεεδω γεγνε6&αε, άλλα καε τούτων καε παεδων υβρεες α. έ. κ.,
was aber zur Annahme einer gar grossen Lücke nötbigt. Comp.
hat av nach έκλεεπτους gestellt, was unwahrscheinlich ist. Jeden-
falls lautet das einfache Compositum viel befremdlicher als das
doppelte. Gleich darauf 9, 24 ist C. dem Urtheil E. Müller’s ge-
folgt, welcher 1. c. 472 mit Entschiedenheit auf die Tilgung von
ημάς αναγκαζόμενους dringt: „Hyp. bat nicht gesagt: αναγκαζόμενα
. . . . οράν ημάς αναγκαζόμενους. Die Augenscheinlichkeit, dass
hier ein Einschiebsel vorliegt, verstärkt den gleichen Verdacht
gegen die Worte 7, 18—21 verglichen mit 26—30.“ Und doch
ist an der Aechtheit beider Stellen nicht zu zweifeln, wenn uns
auch C. versichert (p. 63) Γ αναγκαζόμενα έφοράν ημάς αναγ-
καζόμενους ehe risulta dal testo, quäle e stato letto fin qui, e cosa
talmente mostruosa ehe non s’intende come gli editori abbian po-
tuto lasciarla passare inavvertita. Tn der That sind Cobet und
Sauppe trockenen Fusses über diese Monstrosität weggeschritten,
weil es eben keine ist; denn zwischen den beiden Formen
desselben Wortes liegt so viel dazwischen, dass man, wo
die Wiederholung eintritt, den Wortlaut des verbi finiti bereits
vergessen hat: diese grata neglegentia berechtigt daher keineswegs
zur Voraussetzung einer starken Verderbniss und zu einer Aende-
rung, wie φανερόν δ’ εξ ών αναγκαζόμενα καε νυν' έ&τε Vvöi'ag
— έφοράν κτέ, wodurch der schöne Ausdruck: „wir werden ge-
nöthigt, Opfer anzusehen, die Menschen gebracht werden“ erst recht
verdorben wird. Treffend bemerkt Caffiaux (p. 29) gegen C.: ,,1a
preuve que la chose n’est pas trop monstrueuse, c’est qu’en effet
on ne s’en est guere apercu; et cela se concoit: αναγκαζόμενα
est separö de αναγκαζόμενους par sept ou huit lignes de texte
renfermant une 6numeration extremement rapide et passionnee, et
nous ne croyons pas qu’il faille toujours demander aux mouvements
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streben der Panegyriker nicht dahin, ihre Uebertreibungen zu mäs-
sigen. Er hat ούτε wenigstens eingeklammert. Den Ausdruck
ΰτέφανον τη τεατρέδε περέενηκαν wünschte man gerade desswegen
8, 42 vermieden, weil 8, 1 schon r/} iE. την έλευνερεαν περενεεναε
vorausging, was C. für περεένηκαν geltend machen will. Liest man
aber ανέβηκαν, freilich gegen Cobet’s Ausspruch, so liegt darin
bereits die Beziehung auf den Ruhm der Kämpfer und die Vindi-
cation desselben steht genügend dem Genuss der Freiheit, welcher
allen zufällt, gegenüber; dann muss auch der άεδεος Στέφανος dem
ίδεος vorgezogen werden, so geneigt man auch sein mag, dieses
wegen st’g τό κοενόν für richtiger zu erklären. Wir kommen zu
dem vielbesprochenen υβρεες άνεκλεάττους, 9, 14. Sauppe’s αν
έκλεεπτους ist hinsichtlich des Adjektivs natürlich nicht anzuzwei-
feln, aber έκαΰτοες passt nicht zu dem übrigen Text, womit es
sich nur, wenn man eine Lücke annimmt, wie Ref. und Cobet em-
pfunden haben, verträgt. Man schreibe also entweder· υβρεες ανεέ-
ναε ποτέ, αλΧ ανεκλεέπτους έκάβτοες κανεΰτάναε oder etwas dem
ähnliches, wozu Cobet in den Annotationes rietb, παρνένων μηδε-
μέαν φεεδω γεγνε6&αε, άλλα καε τούτων καε παεδων υβρεες α. έ. κ.,
was aber zur Annahme einer gar grossen Lücke nötbigt. Comp.
hat av nach έκλεεπτους gestellt, was unwahrscheinlich ist. Jeden-
falls lautet das einfache Compositum viel befremdlicher als das
doppelte. Gleich darauf 9, 24 ist C. dem Urtheil E. Müller’s ge-
folgt, welcher 1. c. 472 mit Entschiedenheit auf die Tilgung von
ημάς αναγκαζόμενους dringt: „Hyp. bat nicht gesagt: αναγκαζόμενα
. . . . οράν ημάς αναγκαζόμενους. Die Augenscheinlichkeit, dass
hier ein Einschiebsel vorliegt, verstärkt den gleichen Verdacht
gegen die Worte 7, 18—21 verglichen mit 26—30.“ Und doch
ist an der Aechtheit beider Stellen nicht zu zweifeln, wenn uns
auch C. versichert (p. 63) Γ αναγκαζόμενα έφοράν ημάς αναγ-
καζόμενους ehe risulta dal testo, quäle e stato letto fin qui, e cosa
talmente mostruosa ehe non s’intende come gli editori abbian po-
tuto lasciarla passare inavvertita. Tn der That sind Cobet und
Sauppe trockenen Fusses über diese Monstrosität weggeschritten,
weil es eben keine ist; denn zwischen den beiden Formen
desselben Wortes liegt so viel dazwischen, dass man, wo
die Wiederholung eintritt, den Wortlaut des verbi finiti bereits
vergessen hat: diese grata neglegentia berechtigt daher keineswegs
zur Voraussetzung einer starken Verderbniss und zu einer Aende-
rung, wie φανερόν δ’ εξ ών αναγκαζόμενα καε νυν' έ&τε Vvöi'ag
— έφοράν κτέ, wodurch der schöne Ausdruck: „wir werden ge-
nöthigt, Opfer anzusehen, die Menschen gebracht werden“ erst recht
verdorben wird. Treffend bemerkt Caffiaux (p. 29) gegen C.: ,,1a
preuve que la chose n’est pas trop monstrueuse, c’est qu’en effet
on ne s’en est guere apercu; et cela se concoit: αναγκαζόμενα
est separö de αναγκαζόμενους par sept ou huit lignes de texte
renfermant une 6numeration extremement rapide et passionnee, et
nous ne croyons pas qu’il faille toujours demander aux mouvements