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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 23.1912

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Breuer, Robert: Ein Wettbewerb für Arbeitermöbel
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https://doi.org/10.11588/diglit.7710#0221

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INNEN-DEKORATION

209

1. PREIS. MOTTO: »GUSTI«. KLEIDERSCHRANK, WASCHESCHRANK UND GESCHIRRSCHKANK IM EINER AKUEliEK WOHNUNG

mann zurechtgeschlagen. Oder, es wehte Landluft durch
die Räume. Auch Olbrich, der in Darmstadt seinerzeit
entschieden die beste Lösung einer Arbeiterwohnung
vorführte, hatte einen tirolischen Einschlag, oder sonst
irgendwie etwas Volksgekünsteltes, nicht ganz vermieden.
Von solchem will aber der städtische
Arbeiter nichts wissen. In der Stadt
wächst eben keine Volkskunst. In der
Stadt muß man doppelt von den Vor-
teilen der »Schutzfärbung« profitieren.
Einer muß so aussehen wie der andere,

die Klassenunterschiede verwischen sich, was das Äußer-
liche betrifft, beinahe mechanisch. Man denke nur einen
Augenblick an die Kleidung: die Hausfrau und ihr
Dienstmädchen, der Prinzipal und sein Hausdiener. Die
Unterschiede bestehen in Nuancen. In diesen Nuancen
freilich wurzelt die Kraft jedes Einzelnen
und der verschiedenen Klassen. So auch
beim Möbel: nur durch eine Nuance
unterscheidet sich das Arbeitermöbel
vom bürgerlichen, die Nuance aber um-
schließt eine ganze Welt. rob. Breuer.

NACHTKASTCHEN U. NAHTISCH
IN EINER ARBEITER WOHNUNG

T

IL

3

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l. PREIS. ENTW.: H. RUSCHEWEYH—BERLIN. SCHLAFZIMMERMÖBEL, BÜCHERSCHRANK, GRUNDRISSE EINER ARBEITERWOHNUNG
 
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