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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 23.1912

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Breuer, Robert: Ein Jagdhaus: "Der Heidehof"
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https://doi.org/10.11588/diglit.7710#0246

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234

INNEN-DEKORATION

ARCHIT. REG.-BAUME1STER EDM. MAY—STEGLITZ JAGDHAUS »HEIDEHOF« BES.: FRANZ WERTHEIM

EIN JAGD-HAUS: »DER HEIDEHOF«

T mmer deutlicher erkennen
X den Alfred Messel auf die
und heute mehr denn
je übt. Messels Geist,
seine wundervolle Art,
die Tradition zu pfle-
gen und gerade da-
durch zu entwickeln,
hat Jünger geworben.
Es gibt eine Messel-
schule. Was sie kenn-
zeichnet, ist das innere
Bedürfnis nach Quali-
tät der Bauleistung.
Diese Architekten wis-
sen, daß die Gesinnung,
aus der heraus ein Bau
entsteht, Kultur oder
Roheit bedeutet; sie
wissen, daß die ge-
wichtlosenEinzelheiten
die Wagschale maß-
gebend lenken. Die
Sorgfalt, die sich nicht
genug tun kann, die
immer wieder den Zu-
sammenklang der Ma-
teriale, das Verhältnis
der Massen, die Glie-
derung der Flächen
und vor allem das In-
einandergreifen der
Gelenke durchprüft,
solche Präzision des

wir den heilsamen Einfluß,
deutsche Baukunst wirkte

EDM. MAY —STEGLITZ. HAUPT - EINGANG DES JAGDHAUSES »HEIDEHOF«

sinnlichen Empfindens, solche äußerste Differen-
zierung des Gefühles für alles, was Form und Farbe heißt,

charakterisiert das We-
sen der Messel-Nach-
folger. Gewiß, Messel
selber erschöpfte sich
nicht in solchen Tugen-
den der Logik und des
Geschmackes. Seinen
Melodienreichtum
hat die Natur keinem
seiner Schüler gege-
ben; man darf aber
wohl sagen, daß we-
nigstens die besten der
Nachfolger den An-
stand des Vortrages
und die Reinheit der
Klänge, auch die Hin-
gabe an das vertraute
Werk mit redlicher
Mühe erstreben. Und
schon dadurch in be-
achtenswerter Sonde-
rung über die Masse
der Bauproduzenten
sich erheben. Noch ist
es ja leider so, daß die
weitaus meisten, auch
die größten Bau-Aufga-
ben an die Unzuläng-
lichen vergeben wer-
den. Wir haben da-
rum auch heute noch
 
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