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Jahrbücher für Kunstwissenschaft — 1.1868

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Crowe, Joseph A.; Cavalcaselle, G. B.: Das Testament des Vincenzo Catena
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https://doi.org/10.11588/diglit.51373#0064

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Das Testament des Vincenzo Catena.
Die nachstehenden Mittheilungen werfen einiges Licht auf das Leben
eines bisher sehr wenig bekannten Künstlers. Sie bestehen in einem Testa-
ment, errichtet von Vincenzo Catena zu Venedig im Jahre 1514, mit
Codicillen von 1517, 1518, und aus einem Testament von 1531, welches
letztwillige Verfügungen aus den Jahren 1525, 1530 und 1531 enthält.
Es erscheint nöthig vorauszuschicken, dass Catena in Treviso geboren
war und wahrscheinlich in jungen Jahren nach Venedig kam, um dort die
Malerei zu studiren’. Es existirt von ihm eine Madonna in der städtischen
Gallerie zu Padua mit der Signatur: Vincenzo da Tarvixio und es steht zu
vermuthen, dass dies Bild um 1495 ausgeführt wurde, als Vincenzo unter
den Malern in der Raths-Halle des Dogenpalastes zu Venedig im Tagelohne
arbeitete. Zu welcher Zeit er seinen Beinamen angenommen, ist schwer zu
sagen, aber es kommen Bilder vor, in denen er sich selbst Catena zeichnet
und diese stimmen mit der Madonna in Padua sowie mit Tafeln in Venedig
und an andern Orten. Sein Stil war zuerst eine Nachahmung von Giovanni
Bellini und veränderte sich unter dem Einfluss des Giorgione, so dass es
zweifelhaft bleiben muss, ob nicht Bilder, die unter dem Namen dieser
beiden Meister gehen, vielmehr ihm angehören. Als ein solches möchten
wir besonders hervorheben die Madonna mit dem Kinde von einem knieenden
Ritter in Rüstung verehrt, in der Nation al-Gallerie zu London. (No. 234.
„Schule des Giovanni Bellini“, fast lebensgrosse Figuren reliefartig in die
Breite angeordnet. Leinwand, 5 Fuss 1 Zoll hoch, 8 Fuss 7 Zoll breit.
Ehemals in der Gallerie Woodburn unter dem Namen Giorgione) und einen
heiligen Hieronymus in derselben Sammlung (No. 694. „Angeblich Giovanni
Bellini“. Der Heilige in einer Ecke seines ziemlich geräumigen Studir-
zimmers von nüchterner Renaissance -Architectur, ebenso parallele Anord-
nung wie bei der Madonna. Auf Leinwand, 2 Fuss 4J/2 Zoll hoch, 3 Fuss
2V2 Zoll breit. Aus der Gallerie Manfrini in Venedig), von letzterem eine
Repetition im Staedelschen Museum in Frankfurt a. M. Catena’s Stärke
aber war das Portrait, und eines seiner Bildnisse im Berliner Museum
 
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