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Jahrbücher für Kunstwissenschaft — 1.1868

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His, Eduard: Hans Holbein's des Jüngern Vater
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https://doi.org/10.11588/diglit.51373#0195

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Hans Holbcin’s des Jüngern Vater.

Herr Herman Grimm hat im letzten lieft seiner Zeitschrift „lieber
Künstler und Kunstwerke“ (August 1867) es unternommen, der bisherigen An-
nahme, dass Hans Holbein der Jüngere ein Sohn des gleichnamigen Augs-
burger Malers gewesen sei, entgegen zu treten, und dagegen die Behauptung
aufgestellt, der Vater des berühmten Malers habe Ambrosius geheissen und
sei ein Bruder jenes altern Augsburger Malers Hans und des in Bern ver-
storbenen Sigmund Holbein gewesen. Er gründet diese neue Auffassung
auf eine zuerst von Hegner veröffentlichte Supplication des kaiserlichen Hof-
juweliers Philipp Holbein, Bürgers von Augsburg, welcher sich bei Kaiser
Matthias um Bestätigung und Besserung seines angeblich uralten Adelswappens
bewirbt, und zu diesem Zwecke mehrere Generationen seiner Ahnen aufzu-
zählen bemüht ist.*) Als seinen Vater nennt er einen Philipp Holbein von
Basel, welcher sich „im Kriegswesen und anderm Werk“ um die Kaiser
Carl V. und Ferdinand verdient gemacht habe; als seinen Grossvater den
berühmten Maler Johannes Holbein, dessen Vater Ambrosius geheissen und

s) Ew. Kaiser). Majestät berichte ich hicinit alleruntcrthänigst, wie dass meine
lieben Vorältern die Holbain (so ihre Ankunft und Geburt äusser Schweizerland
mehr als vor zweihundert Jahren haben) unterstehend adeliches Wappen in und
allwegen, auch noch ehe und zuvorn die Schweizerischen Cantonen verändert, und
der Adel hin und her an andern Orten sowohl in als ausserhalb des heil. Reichs
zertheilt worden, geführet und gebraucht, und sich in ermeldtem Schweizerland erst-
lich meines Uranherrn Vater Jacob Holbein in der Stadt Uri, sein Sohn Ambrosi
meines Grossvaters Vater zu Basel in vornemmen Diensten und Aemtern, mein
rechter Anherr Johann in der Mahlerey, als ein zu selber Zeit in ganz Europa weit
berühmter Mahler (von dessen Hand E. M. nicht nur Ein sondern viel Stück, unter
welchen sonder Zweifel das uralt Holbeinische adeliche Wappen zu befinden, haben
werde) gebrauchen lassen, wie nicht weniger mein lieber Vater sei. Philipp Holbain
von Basel, weyland Kaiser Carl V und Ferdinand, christseligcn Gcdächtniss in Kriegs-
wesen und in anderm Werk. Ich für meine Person aber nun in die acht und
zwanzig Jahre u. s. w.
Jahrbücher für Kunstwissenschaft. I. 13
 
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