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Jahrbücher für Kunstwissenschaft — 1.1868

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Waagen, Gustav Friedrich: Ueber in Spanien vorhandene Gemälde, Handzeichnungen und Miniaturen, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.51373#0335

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Heber in Spanien vorhandene Gemälde, Hand zeichn nngen
nnd Miniaturen.
Von
G. F. Waagen.
(Fortsetzung.)
Bilder der französischen Schule.
Weit das bedeutendste, was von Bildern der französischen Schule in
Spanien vorhanden ist, sind die Wandmalereien des Juan de Borgogna im
Capitelsaal des Winters der Cathedrale von Toledo, welche derselbe vom
Jahre 1508 an, im Auftrag des Cardinals Francisco Ximenez de Cisneros,
ausgeführt hat. Dieselben liefern einen schlagenden Beweis für meine frühere
Behauptung, dass die Malerei in Frankreich in der zweiten Hälfte des XV.
Jahrhunderts eine hohe Stufe der Ausbildung erstiegen haben muss, und dass
nur der gegen die Bilder geführte Vertilgungskrieg zur Zeit der Religions-
kriege und der Revolution Ursache sei, dass es an Bildern aus dieser Epoche
fehle* **)). Damals zog ich diesen Schluss vornehmlich aus den Miniaturen des
Jehan Forccquet, bekanntlich Malers Ludwigs XL, für dessen Arbeiten ich
zuerst, nach den beglaubigten Miniaturen in der französischen Ueber-
setzung der Geschichte der Juden von Josephus in der kaiserlichen Bibliothek
in Paris, sowohl die vierzig Miniaturen aus dem Gebetbuch des Maitre
Etienne Chevalier im Besitz der Familie Brentano in Franfurt a. M., als eine
aus demselben Buche bei dem Dichter Rogers in London, wie endlich das
Titelblatt und mehrere andere im Jahre 1458 für denselben Maitre Etienne
in der, jetzt in der königl. Bibliothek in München befindlichen, französischen
Ucbersetzung des Buchs von Boccaz über die unglücklichen Schicksale be-

*) Siehe Kunstwerke und Künstler in Paris S. 369 und 374.
**) S. dasselbe Werk S. 372, sowie Kunstwerke und Künstler in England Th. I.
S. 413.
 
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