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Jahrbücher für Kunstwissenschaft — 1.1868

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Hübner, Julius: Hans Schröer
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https://doi.org/10.11588/diglit.51373#0211

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Hans Schröer.

In seinem Künstlerlexikon giebt Nagler über den Obengenannten nur
folgende kurze Notiz:
„Schröer, Maler von Augsburg, soll nach Füssly im 17. Jahrhundert
gelebt haben. In der Kirche zu Annaberg waren von ihm 36 biblische Dar-
stellungen, die 1740 in die neue katholische Kirche nach Dresden gebracht
wurden.“
Es finden sich aber im Hauptstaatsarchiv zu Dresden mehrfach auf
diesen Maler bezügliche Dokumente, welche ein bestimmteres Licht über ihn
verbreiten und deren Mittheilung in Nachfolgendem nicht ohne Interesse
sein wird.
Zuerst muss bemerkt werden, dass alle vorhandenen Schriftstücke aus
dem Ende des 16. Jahrhunderts datiren, mithin Füssly im Irrthum war, wenn
er die Lebenszeit Schröer’s oder Schrörers, wie er auch genannt wird, in das
17. Jahrhundert setzt. Ursache zu dieser irrigen Annahme kann möglicher-
weise der Umstand gewesen sein, dass Hans Schröer, der Ältere, einen Sohn
gleichen Vornamens, der ebenfalls Maler war, gehabt hat, für welchen der
Vater im Jahre 1578 einen Pass nach Frankreich und Italien erhielt, wie aus
einem bezüglichen Schriftstück des Archivs erhellt. Ira Jahre 1572 beginnt
eine Correspondenz wegen seiner Berufung, zwischen Hans Jenitz, Secretarius
des Durchlauchtigen Churfürst August von Sachsen, und seinem hohen Landes-
herren, auch einem eigenhändigen Schreiben Hans Schröer’s an den obenge-
nannten Jenitz, welches wir weiter unten nach den Originalen mittheilen, da
sich in demselben eine Menge interessanter Einzelheiten finden, welche ein
kunst- und kulturhistorisches Interesse darbieten und einen durchaus be-
lehrenden Einblick in diese Zeit gestatten.
Die weiteren Dokumente des Archivs, welche wir hier nur summarisch
aufführen wollen und deren weitere Ausbeutung späteren Mittheilungen Vor-
behalten bleibt, beziehen sich noch auf folgende Lebensumstände Hans
Schröer’s.
Im Jahre 1573 im Januar wird derselbe als Maler in den Dienst Chur-
fürst August’s angenommen.
Jahrbücher für Kunstwissenschaft. I. 14
 
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