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Jahrbücher für Kunstwissenschaft — 1.1868

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Hübner, Julius: Hans Schröer
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https://doi.org/10.11588/diglit.51373#0217

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Hans Schröer.

207

vnd do sic mich Irer Arbeit loss Zelilen möchten, vmb die 50 fl. so sie mir dorauf
gegeben, mit Irer Fr. G. Abfinden. Vnd hoffe, weil Jch mit Irer Fr. G. Inn Jrem
Lande, In meiner vorseumbnuss, Inn sechs wochen vmbher Zogen, sie wurden mir
solche vorseumnüss An diesen 50 fl. Mildiglichen, lassen Abegehen.*)
Ob diesen Allen, Bitte E. E. vnd Herrlichk. Jch vnderthenig, die woldten solchs
Irer Churf. g. meinet wegen berichten, vnd hierin mein günstiger Herr vnd Förderer
sein, Deren Jch mich zu Förderung vnd günstigen bescheidt, hiemit gehorsamlichen,
vnd vnderdienstlichen beuhelen thue.
Dresden, den 7. Nouemb. Ao. x. 72.
Ewr Ernv. vnd Herrligk.
. gehorsamer
Hanss Schroer
M h al er.
Vonn Gottes gnadenn Augustus hertzog zu Sachssen Churfürst p.
Lieber getreuer, Wir habenn Dein ferner schreiben des Malers halbenn verlesen,
vnnd seindt Mit der besoldung Anff Inen auch einen gesellen vnd Jungen gnedigst
zufrieden, So habenn wir Auch hiernebenn seiner Ausslösung vnnd Zehrung halbenn
vnserm Cammermeister befelch getban, Du wollest dich auch mit vnserm Renth-
meister des Losaments halben vnterrehden, vnnd von den furgeschlagenen eines Ihme
cinreuhmen, Was die stucke Zum Anfänge betrifft, können wir das Angegebene grosse
stucke nicht gebrauchen, Dann wir Albereit Lucas Kranichen die Kirche zu Annen-
felss zumahlen verdinget habenn, Es soll vns Aber der Neue Mahler kleine stucke
vonn Allerlej Geistlichem! vnd Weltlichen Historien In die Gemache Mahlen, Darzu
mag er sich furnemblich gefast machen, Der Andern Arbeit halbenn wollen wir vnns
zu seiner Wiederkunfft wohl ferner vornehmen lassen, Woltene wir dir nicht ver-
haltenn, Dat. Sizenrode den 13. Nouembris Anno x. 72.
Augustus Churfurst.
In terg o:
Vnserm Cammer Secretarien vnd Lieben getreuem! Hansenn Jenitzen.**)
Als Schluss erscheint nun noch das obige Schreiben Churfürst August’s,
worin er den „Neuen Mahler“ in Dienst nimmt. Alle drei Dokumente aber
werden allen Denen, welche sich mit der Specialkunstgeschichte jener Zeit
des allmäligen Verfalls deutscher Kunst beschäftigen, sicherlich eine nicht
unwillkommene Gabe sein.
Dresden, Mai 1868- Julius Hübner.
*) Die ganze Berechnung ist nicht ohne eine schon sehr praktische Geltend-
machung seines eigenen Vortheils gemacht, welche die Zeit und das übliche Künstler-
thum von damals scharf illustrirt.
**) Abschriften aus dem K. Sachs. Hauptstaats-Archiv ■
Act. Sechs unterschiedliche Bücher Darinnen allerley gemeine Schreiben
so an Churfürst Augusten zu Sachsen pp. gethan, von dem 1570 bis uf das
1585. Jahr, darunter dieser das Erste Buch.
u. zwar 1. Abschrift Bl. 303. flg. 2. Bl. 307 flg. u. 3. Bl. 320. Loc. 8523.
 
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