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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0088

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?2 KREIS MOSBACH.

1667. Vertrag zwischen dem Deutsch-Orden und dem Hochstift Würzburg über den Austausch
der beiderseitigen Pfarrrechte und Lehenschaften zu Krautheim und Neckarsulm. (Generallandes-
archiv Karlsruhe, Wzb. Kr.)

1667. Der Deutschmeister reversirt sich, trotz des vom Würzburger Domkapitel ver-
wechselten Patronatsrechtes der Pfarrei Neckarsulm für jene von Krautheim doch die jährliche Abgabe
an das Domstift zu leisten. Kopie. (Reichsarch. München.)

1674. Das Domkapitel zu Würzburg cedirt dem Hochstift Würz bürg das jus
patronatus zu Krautheim. (Reichsarch. München.)

1719. Der Schultheiss von Krautheim bittet um Steuererlass, um die ruinöse Stadtmauer
zu repariren. (St. Kr.)

1747. Oberamtmann v. Maurach stiftet den ursprünglich in der Burgkapelle zu Kraut-
heim befindlichen Altar als Nebenaltar in die Kirche zu Altkrautheim. (O. Beschrb. d. O. A. Künzelsau.)

1783. Bericht des Oberamtszu Kraufheim, betr. der in hiessiger Schlosskapelle be-
findlichen »alten und zerbrochenen« Paramenten und Kirche ngeräthe.

1785. Entscheid der kurfürstlichen Regierung, dass die Sachen an die Kirche zu Kraut-
heim zu verabfolgen seien. (St. Kr.)

1786. Brückenbau über die Jagst (bei Altkrautheim?). (St. Kr.)

1795. Thurmstube auf dem Berchfrit der Burg abgebrochen. (Schönhuth S. 167.)

1803. Krautheim kommt durch die Medi a ti sirung an den Fürsten Salm-Re iffer-
scheidt-Bedburg.

1806. Baden erhält die Landeshoheit über Krautheim.

1813. Das Oberamt Krautheim geht ein und wird mit dem Amt Boxberg vereinigt.

1818. Auf Baden gehen die standesherrlichen Rechte zu Kraulheim durch Kauf
von Salm-Krautheim über.

Wir schliessen hier gleich die Auszüge an, welche über die weiteren Schicksale
der Burg, insbesondere die dort vorgenommenen Restaurations-Arbeiten Aus-
kunft geben.

1844. Die Grossh. Hofdomänenkammer zu Karlsruhe fordert Pläne und Kosten-
anschläge von der Bezirksbauinspektion Wertheim ein, zur »TJeberdachung und theilweisen Herstellung
der Schlosskapelle Krautheim«. Die Inspektion theilt in einem Berichte mit, »der Zustand des oberen
Gewölbes sei ein bedenklicher und die Gefahr des Einsturzes des Restes vom Chorgewölb mehre
sich täglich».

1845. (28. Sptb.) besucht Grossherzog Leopold die Burg Krautheim. In diesem Jahre
wird die Kapelle überdacht, die Zuwölbung des Chores begonnen und eine Holztreppe nach dem
Berchfrit vom Paks aus sowie nach der Plattform des Thurmes angelegt. Die Kosten betragen 950 fl.
Weitere Herstellungen unterbleiben, zumal in der Stadt Krautheim (1847) Unruhen entstehen.

1851. Der Zustand der Palasruine wird »gefahrdrohend». Grosse schadhafte Flächen
der Umfassungsmauer werden ausgebessert.

1858. Nach einer Ortsbereisung des Präsidenten Regenauer wird weitere Restaurirung
der Kapelle beabsichtigt, und werden von Inspektor Haufe Pläne und Kostenanschläge hiezu vor-
gelegt. Haufe findet auch Theile der alten Emporenbrüstung auf. dem Friedhofe zu Altkrautheim.

1860. Man verzichtet der grossen Kosten wegen auf eine vollkommene Wiederherstellung der
Kapelle, zumal der damalige Zustand dieses Theiles des alten Schlosses das architektonisch Interessante
zur Genüge erkennen lasse.

1878. Grossh. Domänendirektion verfügt, es möge fragliche Kapelle . . . wieder in ordent-
lichen Stand gesetzt . . . werden. Man beschränkt sich indess auf Ausbesserung der schadhaften
Stützmauern vor der Kapelle. Desgl. 1880, 1881, 1882. Inspektor Haufe nimmt irrthümlich an, das
grosse Portal habe ehemals an Stelle des (im Jahre 1846 bei der Ausbesserung der Kapelle erstellten)
kleinen nördlichen Thüreinganges gestanden. (Dies kleine Portal, eine rohe Maueröffnung, wurde
1891 zugemauert, an seine Stelle kam ein Rundfenster.)

1883. Minister Turban besichtigt die Kapelle. Inspektor Kredell schlägt vor, man möge erst
das Aeussere und die Umgebung der Kapelle in Stand setzen, damit die Witterungseinflüsse sie nicht
noch mehr ruiniren. Dies geschieht bis 1887.
 
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