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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0252

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22Ö

KREIS MOSBACH.

WÖLCHINGEN

Schreibweisen: Wolechingen 1221, Wollechingen 1239, Wollichingen 1245,
Wulchingen 1387, Weichingen 1421.

Litteratur: Ottmar F. H. Schönhuth, Bocksberg und der Schüpfergrund, (s. oben)
S. 32 ff., Bauer, Zeitschrift für das wirtemb. Franken 1868, S. 106 ff, C.W F. L. Stocker,
Chronik von Boxberg (s. oben) S. 44 ff.

Ein Siboto de Wolechingen tritt mit Bertolt de Mergentheim, beide
Templer, als Zeuge in einer Bronnbacher Urkunde vom Jahr 12 21 auf; der Ort wird
als zur Herrschaft Bocksberg gehörig in Urkunden von 1239 (Vertrag zwischen Gott-
fried von Hohenlohe und Konrad von Krutheim) und 1245 (Vermächtniss Krafts von
Bocksberg) genannt (vergl. Boxberg). In der Schenkung Krafts an die Johanniter
zu Würzburg vom Jahr 1192 beziehen sich wohl einige nicht näher bezeichneten Güter
auf Wölchingen; i. J. 1239 besassen die Johanniter einen Hof daselbst, der Würzburg
zehntbar war. Eine eigene Niederlassung derselben, ein Haus, lässt sich urkundlich
erst 1249 (Conradus de Bvechel, provisor domus in Wollechingen), eine Komthurei 1284
(frater commendator domus S. Johannis in Wollechingen) nachweisen. Im Jahre 1313 wurde
sie auf die Burg Boxberg (vom letzten der von Boxberg, Konrad, dem Orden geschenkt)
verlegt. 1381 kam Wölchingen mit Boxberg an die von Rosenbe'rg, 1561 an
Kurpfalz (Oberamt Boxberg); 1803 bis 1806 leiningisch. (E.)
Fränkisches Grab Beim Bahnbau fand man im August 1866 unmittelbar nördlich vom Friedhof ein

mit Kalksteinplatten gedecktes fränkisches Grab. In demselben lagen neben dem
Skelett eine Speerspitze von Eisen und farbige Schmuckperlen von Glas und Thon.
Wahrscheinlich würde es bei weiterer Untersuchung nicht das einzige bleiben, sondern
sich als einem ganzen Friedhof angehörig erweisen. (W.)
 
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