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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischtes - Kunstlitteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0131

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-*-5^> DENKMALER — VERMISCHTES -C2^-

DENKMÄLER
TURIN. Auf der Superga bei Turin, neben der
Königsgruft des Hauses Savoyen, soll auf Be-
treiben eines hiesigen Komitees ein grosses Denk-
mal für König Umberto errichtet werden. Die
Skizze des mit der Ausführung betrauten Künstlers
Tancredi Bozzi stellt auf korinthischer Säule
einen zu Tode getroffenen Adler dar, zu Füssen
der Säule ruht auf einem Kissen die vom Palm-
zweig des Martyriums umschlungene eiserne Krone,
neben derein gewaltiger Allobroger zum Treuschwur
das Schwert zieht. Die Gesamthöhe des Denkmals
wird 7,50 m, die des Allobrogers 3 m betragen und
gleichfalls 3 m die Spannweite der Adlerflügel; die
Säule wird aus Granit von Baveno, Kapitäl, Adler,
Allobroger u. s. w. aus Bronze hergestellt werden.
H. B.
KARLSRUHE. Ein von Prof. Herm. Volz ge-
schaffenes Denkmal des Prinzen Wilhelm von
Baden wurde am 18. Oktober enthüllt.
BERLIN. Das auf dem Königsplatze geplante
Moltke-Denkmal wird nach den EntSchliessungen
des Kaisers in seinen äusseren Abmessungen dem
auf der anderen Seite des Platzes befindlichen Bis-
marck-Denkmal entsprechen. Das Ganze bildet ein


Fig. 30. TANZENDER AINO. Japanjfcthe Holzfigur

abgerundetes Rechteck, auf dem ein durch Stufen
erhöhtes Marmorplateau hervortreten wird. Auf
hohem Postament wird sich inmitten desselben das
5 m hohe Standbild erheben, das nach dem vor
einiger Zeit bereits von Prof. Uphues vollendetem
Modell jetzt in Tiroler Marmor ausgeführt wird.
Von einer grösseren architektonischen Umrahmung
der Denkmals-Anlage ist Abstand genommen worden.
Das Plateau wird nur zu einem Teil von einer Ba-
lustrade eingefasst, auf beiden Seiten sollen Brunnen
ohne weiteren figürlichen Schmuck angelegt werden.
FRIEDENAU. Ein von Baumeister Ludwig Dihm
*■ in Gestalt eines Monumentalbrunnens entworfenes
Kaiser Wilhelm-Denkmal wurde am 18. Oktober
enthüllt. Der aus einem runden Becken schlank
aufsteigende, mit kleineren Wasserschalen umgebene
und an der Vorderseite mit dem bronzenen Relief-
bild des Kaisers geschmückte architektonische Auf-
bau hat eine Höhe von ca. 15 m.
DRESLAU. Prof. Adolf Brütt's Reiter-Denkmal
" des Kaisers Friedrich wurde am 26. Oktober
enthüllt. In Bronze gegossen, erhebt sich die etwa
4'/ä m hohe Statue auf einem Granitsockel von
nahezu gleicher Höhe. Die Gesamtkosten des Mo-
numents belaufen sich auf rund 140000 Mark.
1VTORDHAUSEN. Am 18. Oktober wurde auch
1 ' hier das von Eugen Boermel (Berlin) model-
lierte Reiterstandbild des Kaisers Friedrich ent-
hüllt. Die in anderthalbfacher Lebensgrösse aus-
geführte Bronzefigur, die den Kaiser als »Unsern
Fritz< in schlichter Uniform und mit Mütze, in der
Rechten den Krimstecher haltend und mit der Linken
das Pferd im Trabe parierend, darstellt, erhebt sich
auf einem Granitpostament, das vorn über den kranz-
geschmückten Kroninsignien mit dem Feldmarschall-
stab als Inschrift die Worte »Kaiser Friedrich^ trägt.
r^HARLOTTENBURG. Zu einem neuerlichen
Wettbewerb um das hier geplante Kaiser
Friedrich-Denkmal sind unter Zusicherung einer
Entschädigung von je 3000 M. die Bildhauer BrOtt,
Manzel und Uphues in Berlin, Hildebrand
(München! und Tuaillion (Rom) eingeladen worden.
Für die Ausführung des Denkmals stehen etwa
225000 M. zur Verfügung. Auf die in der ersten
Konkurrenz prämiierten Entwürfe (vgl. Nr. 8 des
XV. Jahrg.) zurückzukommen, oder wenigstens deren
Urheber auch zur zweiten Konkurrenz einzuladen,
hat man Abstand genommen.

VERMISCHTES
TARESDEN. Der Sächsische Kunstverein hat nach
einem kürzlich ausgegebenen Jahresbericht im
Jahre 1900 2444 Aktionäre gehabt; die Zahl ist dem-
nach zurückgegangen. Ausgestellt waren im Laufe
des Vereinsjahres 3192 Kunstgegenstände, darunter
1592 Oelgemälde, 339 Radierungen und 106 Skulp-
turen, die aus 73 Orten stammten: 1192 aus Dresden
und Umgebung, 320 aus Berlin, 243 aus München,
397 aus Paris. 106 aus Brüssel, 156 aus Weimar
u. s. w. Verkauft wurden teils an Private, teils für
die Verlosung des Vereins: 245 Kunstwerke für
zusammen 42515 M. Davon entfielen 173 Kunstwerke
für 26298 M. auf Dresden, 72 für 16217 M. auf andere
Kunststädte. Das Prämienheft für 1901 wird einen
Kupferstich von E. Büchel und vier Originalradie-
rungen von Ludwig Otto, Otto Fischer, Georg Jahn
und E. Erler enthalten. Im Vereinsjahre wurden
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