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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0510

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*r^> DENKMÄLER

B

in gleichartigen Dimensionen angliedert. In ihrer in Bronze gegossen und auf einen Granitsockel ge-
Gesamtwirkung mag der Künstler die Figur mehr stellt. Die Enthüllung des Denkmals ist auf den
auf eine Vorderansicht berechnet haben (der ur- 14. Oktober d. J. angesetzt. Für das dem gleichen
sprüngliche Entwurf wurde s. Zt. in dieser Zeit- Künstler übertragene Kaiser Friedrich-Denkmal für
schrift XV. Jahrg. S. 165 so abgebildet), aber auch Charlottenburg ist die Vollendung bis zum 1. April
die hier gebotene Wiedergabe lässt sie in ihrer 1905 vertragsmässig in Aussicht genommen,
schlichten und doch so ausdrucksvollen, wunderbar
ergreifenden Gestaltung geniessen und zeugt in DÄRMEN. In der Ruhmeshalle wird die von Prof.
ihrer Wirkung für das sichere Stilgefühl, aus dem Karl begas-Berlin geschaffene Marmor-Statue
heraus, gepaart mit vollendeter Technik, das Denk- Kaiser Wilhelms II. am 25. Juni enthüllt werden,
mal geschaffen. Der thüringische Musensitz darf Es ist das erste nach dem Leben geschaffene Stand-
sich aufrichtigst des Besitzes dieser Meisterleistung bild des Herrschers. Die 3,17 m grosse Figur
freuen. Anlässlich der Enthüllung wurde dem zeigt den Kaiser unbedeckten Hauptes, den Kopf
Schöpfer des Denkmals vom Grossherzog das Ritter- scharf nach links gewendet, in der reich gestickten
kreuz 1. Abt. des Falkenordens verliehen. Infanterie-Generalsuniform, darüber den Alantel des
Schwarzen Adler-Ordens. Die rechte Hand fasst
ERLIN. Prof. Jos. Uphues hat zur Zeit das den Mantel, die linke stützt sich auf den Säbel.
Moltke-Denkmal für Alannheim in Arbeit. Der
Feldherr erscheint in ihm im einfachen Interims- W/'IEN. Dem Bildhauer Hans Rathauskv ist die
rock, den Helm auf dem Haupte, die rechte Hand w Schaffung eines zweiten Denkmals für Adalbert
beschaulich über die linke gelegt. Die Figur wird Stifter übertragen worden, das die Heimatsgemeinde
des Dichters, Oberplan, zu errichten beschlossen hat.
vEMlC^gilftPlÜSl BtFrTTB 1V4ADRID. Sechs Denkmalsenthüllungen fanden
H»S3^a»itf ^Ä55£8hSs!¥5BKe!S einem Tage statt: in den
'.J"^jCTp fWr^wBm^Ff "^mBt^^Fmi Parkanlagen von San Bernardo ist eine Statue des
BflrV ■ >' cRdS jSBSBvf |C Dramatikers Lope de Vega errichtet, ein Werk des
MÖgWv- -''fflBBy^'' 4lBiftT^rriii Bildhauers Inurria, auf dem Alonso Martinez-Platz
üttX&X2£?'$!5l&M: steht die Statue des Satirikers Quevedo von der
tTifr^ySjä^'afiBC Hand Augustin Querol's, die dritte, von Max
(SääB^'*-^3 *5J^(B Benlliure geschaffene Statue gilt dem Maler Goya.
HBfef* ^^^Br ^SffHbiäB Zwei weitere Denkmäler wurden Politikern (Argiielles
KVw^ä^^^ '^HhI^^KB «nd Bravo Murillo) gewidmet. Das bemerkens-
'^SSlS werteste der sechs Denkmäler ist das des »Helden
H H&l von Cascoros Eloy Gonzalo, ein Werk des Bild-
H hauers Marinas.
^| DUDAPEST. Für das Denkmal der Königin Elisa-
beth wurde zum zweitenmale die Konkurrenz
l^fl ausgeschrieben. Die Zusammensetzung der Jury
H und die Konkurrenzbedingungen sind dieselben wie
f% jG^|f^gEa V das erste Mal, nur hat sich in letztere ein Passus
A eingeschmuggelt, welcher wohl jeden selbstbewussten
Künstler zurückhalten sollte, an dem Preisausschrei-
ben teilzunehmen. Der künstlerischen Jury steht
'S- nämlich nur das Recht zu, die drei Preise zu ver-
I leihen (dieselben bestehen aus 10000 , 8000 und
6000 Kronen). Welche von den drei prämiierten
Arbeiten aber zur Ausführung kommen soll, be-
stimmt die Denkmals-Kommission, eine aus Abgeord-
neten, Magnaten und verschiedenen Standespersonen
zusammengesetzte Kommission. Es ist daher leicht
möglich, dass der mit dem zweiten oder dritten Preis
Kg ^9a bedachte Entwurf, also nicht der von der Künstler-
juiy für den besten deklarierte Entwurf zur Aus-
^^^'^^^k^. ~"~ führung gelangt. Der Einsendungstermin ist der
31. Mai 1903. — In den letzten vierzehn Tagen haben
wir vier neue Denkmäler erhalten und zwar zwei
^^^^ in Budapest, eines in Keszthely und eines in Rima-
Szombat. Die ersteren zwei sind die vom König
HfiaK^Bafc».-.-, £3' gestifteten Standbilder: Miklös Zrinyis, des helden-
^^p^^^^fefc--.. mütigen Verteidigers von Szigetvär, ausgeführt von
.-ä Jo/.sef Rona und Gabor Betblens, Fürsten von
Siebenbürgen von György Vastagh. In Kesz-
thely wurde das Standbild des Grafen Georg Festetich,
des im Jahre 1819 verstorbenen Gründers des Georgi-
con, der ersten und bedeutendsten landwirtschaft-
lichen Hochschule im Lande, ein Werk Layos
j^^^Bt Llkacsy's enthüllt und in Rima-Szombat das Denk-
^■HAa. j£- • J§ mal des Dichters Mihäly Tompa, ein Werk Barna-
bas Hollo's. Die beiden letzten Künstler sind
hermann hahn USZT-DENKMAL Schüler Strobl's und die erwähnten Standbilder sind
in WEIMAR ««« ihre ersten bedeutenden Schöpfungen. A. T.
Redaktionsschluss: 21. Juni 1902. Ausgabe: 3. Juli 1902.
Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz.
Verlagsanstalt F. Bruck.mann a.-g. — Druck von Alphons Bruckmann. Sämtlich in München.
 
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