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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 18.1902-1903

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischtes - Neue Kunstliteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.12081#0614

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-^Sg5> KUNSTLITERATUR <S^~

kontinentalen Schaffens, die den englischen Schrift- englische Genremalerei, die Epigonen des Präraffae-
stellern leider meist mangelt, die Dinge in die richtige litentums, hat selbst Muthers Talent nicht amüsanter
Beleuchtung zu setzen. In diesem Sinne füllt sein machen können. Es gibt eben eine Geschmacks-
Buch eine sehr fühlbar gewesene Lücke in der richtung in der englischen Kunst, die dem deutschen
neueren Kunstgeschichtsschreibung aus. Die Ver- Empfinden vollkommen entgegen ist. Sie hat Muther
änderung des Standpunktes hat Muther zu einer natürlich auch kalt gefunden, was ihm unter keinen
gründlichen Revision seiner vor zehn Jahren ab- Umständen als Schuld angerechnet werden darf,
gegebenen Urteile geführt, deren Ergebnisse stellen- Das Werk schließt mit einer Betrachtung über die
weise ganz überraschend sind. So seine Erklärung, Boys of Glasgow, deren Bilder die deutsche Kunst-
daß Millais das größte Maler-
ingenium sei, das England
während desneunzehntenjahr-
hunderts hervorgebracht. So
seine absolute Hochstellung
von Leighton und das über-
reiche Lob für Alma Tadema.
Was dieser neuen Geschichte
der englischen Malerei viel-
leicht abgeht, jene roman-
hafte Spannung, die sich durch
Muthers sonstige geschicht-
liche Darstellungen hindurch-
zieht, wird vollständig auf- »v is
gewogen durch glänzende
Einzelschilderungen, die dem
Schriftsteller, dem Sprach-
künstler und dem Aesthetiker

Muther die größte Ehre ma- ^ ^ \

chen. Das Kapitel über die *7 t'

Präraffaeliten, die Charakteri-
stiken von Turner und Millais,
von Rossetti und Watts, die
ästhetische Einleitung zu dem
Kapitel über Morris und das

Kunstgewerbe sind in ihrer *r~7~s O" ~~ "^^LjJjs<

Art Meisterleistungen, so far- ^^---^11-^7^ '

big, überzeugend und hin-
reißend, wie Muther nur je t .
etwas geschrieben. Manche ~ ' "

Themen, die behandelt werden ludwig richter die sonne blickt in

mußten, weil sie in diese Zu „Kinderengel." Bleizeichnung hellem schein (1858)

Geschichte geh Örcn, wiC die Eigent.: Frau Hei. Kretzschmar in Dresden

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