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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 7.1860

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4. Heft
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Erklärung der Zeichnungen
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.18470#0073

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60

I^ro.7 den Schnktt des Gefäßes, in wel-
chem die Piris innerhalb eines aufstehenden
Randes steht.

l^ro. 8 gibt den Grundriß der Zinnen-
krönung.

Jn Betreff der Technik haben wir für den
Goldschmied oder Gürtler nichts zu bemerken.

Der Verschluß kann durch ein Charnier
oder auch blos durch die Reibung des et-
was breiten Deckelrandes o—6 bewerkstelligt
werden.

Dieses Gefäß dlro. 5 empfiehlt sich neben
der anständigen Form und bequemen Hand-
habung auch dadurch, daß es mit einem Ve-
lum versehen werden kann, nach der im vor-
angegangenen Hefte (Heft 2, Band VII) be-
schriebenen Weise.

Literatur.

Die römischen Katakomben. Die Be-
gräbnißplätze der ersten Cbristen in Rom.
Von I. Spencer Northcote. Autori-
sirte Uebersetzung nach der neuesten eng-
lischen Ausgabe und handschriftlichen Mit-
theilungen des Verfassers von vr. G. A.
Rose. Dritte, bedeutend vermehrte Auf-
lage. Mit 19 Tafeln Abbildungen. 28
Sgr. Köln 1860. I. P. Bachem.

Durch die „Fabivla" Sr. Emineuz des Kardi-
nals Wisemaim smd die Katakvmben pvvulär ge-
wvrden. Der liebenswürdige Erzählcr wußte das
Jnteresse für jene ebrwürdigen Denkmale des christ-
lichen Alterthums dergestalt zu erregen, daß seine
vielen Leser sich in dem unterirdischen Rvm sv hei-
misch fühlten und bewegtcn wie in ihrer eigencn
Pfarrkirche. Nachdem sein Buch die Runde durch
die christliche Welt gemacht, war cs an der Zeit,
daß der hvchwichtige Gegenstand, den die Fabivla
nur in nvvclliftischer Fvrm und als eiu schmack-
haftes Reizmittel aufgenvminen hatte, in ei'udrin-
gender nnd erschvpfender Weise für das Publikum
bearbeitet würde.

Dicse neue Aufgabe ist glücklich gelvst durch
Spencer Nvrthcvtes Buch.

Die srüher über die Katakvmben erschienenen
Sckriften von Bvstv, Arriughi, Bvldetti, Lupi,
Marangoni, d'Agincourt und Marchi stnd zu um-
sangreich und kostspielig, als daß sie einem weiteren
Leserkreis so zugänglich wcrden könnten, wie der
Gegenstand es wünschen ließe. Zudem lassen die
Jllustrativnen Manches zu wünschen übrig. Dieß

gilt besonders von dem werthvollen Werke des Ar-
ringhi, dessen zahlreiche Abbildungen ganz das
Gepräge der Zeit tragen, in welcher das Buch ent-
ftand. Sie sind gleichsam in den Zvpfstvl übersetzt,
und vermitteln daher keine trene Anschauung der
betreffenden Denkmäler, sind vielmehr recht dazu
gecignet, unrichtige Vorssellungen zu vcrbreiten.
Auch die Zeichnungen in dem großen Werke d'Agin-
courts, welches eine ungeheure Masse von Denk-
mälern der bauenden und bildenden Kunste umsaßt,
verlieren durch ihre mangelhafte Ausführung einen
großen Theil ihres Werthes.

Das neueste und größte Werk über die Kata-
kvmben, das unter der Leituug Perrets im Auftrag
der französischen Negierung herausgegeben wurde,
ist ein Prachtwerk mit einer Menge vvn Abbildun-
gen in Farbcnlithographie, welchcs seiner Koslbar-
keit halber nur in wenige Hände kvmmen kann.
Unter dem Streben nach prachtvvller Ausstattung
hat zuweilen die historische Treue in den Hinter-
grund treten müssen, wie auch der Tert uur eine
nntergeordncte Nvlle spielt.

Mit einer Comvilation aus den vorhandenen
Werken war nicht gehvlfen. Deßwegen hat unser
Vcrfasser sich auch damit uicht begnügt, sondern
sich selbft an Ort und Stelle begeben und eine
mühevolle uud systematische Uutersuchung unter-
nommen.

Während des Winters 1848 und 1849 besuchte
er Tag für Tag die Cömeterien, vft mit den aus-
gezeichnetsten Erfvrschcr» und Kennern dicscr hei-
ligen Begräbnißstätten, dem nun leider verstvrbe-
nen P. Marchi und dem Nitter de Rvssi, anch mit
dem Frauzvsen Pcrret.

Je mehr er nachfvrschte, desto mehr überzeugte
er sich, daß die bisheiigeu Werke theils unrichtig,
theils für tie Aufklärung der wichtigsten kirchen-
geschichtlichen Fragen ungeuügcnd siud. Sv reifte
in ihm dcr Entschluß, cine vvllstäudigere und ge-
nauere Beschreibuug dcr Katakomben und ihres
Jnhaltcs zu verfassen, eine Arbeit, die durch die
pvlin'scheu Unruhen unterbrvchen wurde.

Jn den Jahren 1854 u»d 1855 kvnnte der Ver-
fasser seiue Untersuchungen zu'Rom fortsctzen.

Jnzwischen wareu durch die Fürsvrge Pius IX.
nene sehr wichtige Mvnumente zu Tag gefördert
wvrden und brachte jeder Tag deren neue ans Licht.

Dieser tägliche Zuwachs von Materialien ver-
anlaßte ihn von der Vvllendung eines größeren
Werkes abzustehen und den immer lauter werden-
 
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