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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 7.1860

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5. Heft
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Erklärung der Zeichnungen
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.18470#0094

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Dieses Beschläg kann man hoch und krästig
zum Guß modelliren.

Die Beschläge kommen achtmal bei einem
Buche vor, nämlich aus den vier Ecken sedes
Deckels. Bei den äußern Ecken Lraucht man
zwei, bei den innern, am Rücken liegenden
Ecken einen Streifen, welche über den abge-
sasten Holzdeckel gebogen und an denselben
befestigt werden. Zur Schonung des Ein-
bands dienen hauptsächlich die hohen Knöpfe
(Eckwarzen), deren Profil, rund oder acht-
eckig, beigegeben ist. Bei blro.. 10 ist er mit
einem etwas erhabenen Ring eingefaßt.

Ein höchst einfaches Beschläg tst auf der
Betl. II, Nro. 6.

Beilage ».

Mro 1. Ein großes Schloßblech sür eine
Kirchenthüre.

Die zierliche Einsassung kann aus feinem
Eisen geschmiedet werden. Leichter wird man
ste aber in Glockenmetall gießen und mit
Nieten stark auf das äußere Blech aufheften.

Mro. 2. Rippholz zu einem Holzgewölbe
oder einer stachen Holzdecke.

tVro. 3. Die Dicke und Breite des Holzes
und dte Abfasung ersieht man aus dem Durch-
schnitt durch die Liuie o—ä, Mo. 3.

wro. 4 gibt den Durchschnitt durch die
Ltnie u—1> mit der Tiefe und Höhe der Ver-
zierungen.

Ueber die Verwendung dieser und ähnlicher
Ripphölzer wird in einer folgenden Nummer
die Rede sein.

«lro. 3. Velum zu dem Versehgefäß im
4. Heft, Beil. II, Uro. 5.

Jm vorigen Heft haben wir ein Gefäß zum
Tragen der Piris beim Versehen mitgetheilt
und dabei schon darauf aufmerksam gemacht,
wie schön stch dte vorgeschriebene weißseidene
Umhüllung nach unsern im 2. Hefte entwickel-
ten Grundsätzen damit veretnigen lasse.

Hier lassen wir nun ein Muster dazu fol-
gen. o ist der Mittelpunkt des Kreises, den
das Velum bildet. Der Kreis p p wird aus-
geschnitten mit einem kleinen Schlitz x g und
mit einem Zug versehen, durch welchen ein
starkes seidenes Bändchen gezogen wird, mit-
telst dessen man das Velum um die Hohlkehle
in dem Deckel des oben bezeichneten Verseh-
gefäßes befestigen kann.

Nach dem größten Kreis rr wird das Ve-
lum von starkem weißem Ätlas geschnitten
und mit einer linnenen oder Laumwollenen
Unterlage auf den Rahmen^gebracht. Dann
wird die Verzierung an threm Orte ausge-

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zetchnet und gestickt, und das Ganze überhaupt
Lehandelt, wie im 2. Hefte dieses Bandes,
S.24ff. ausführlich beschrieben ist. Je nach
der Größe des Gefäßes kann mit einem Besatz
von Fransen nachgeholfen werden.

M-.-o. 6. Ein einfaches Eckbeschläg mit
Durchbrechungen. Der Durchschnitt des Kno-
pses ist beigegeben.

Literatur.

Ch oralmesse, harmonistrt und für gemisch-
ten Chor mit Begleitung der Orgel für
Stadt- und Landchöre bearbeitet von Karl
Greith. Mit besonderer Empfehlung des
h o chwürdigsten H errn JohannesPetrus,
Bischof von St. Gallen. Einfiedeln bei
Benziger 1859. Preis: Partitur und
Stimmen 2Fr. — 1 st.— 18Ngr. Stim-
men einzeln 35 C. — 10 Kr. — 3 Ngr.
Diese Messe, dem hochwürdigsten Herrn Johan-
nes Petrus, Bischof von St. Gallen zugeeignet
und von hochdemselben mit besonderer Empfehlung
versehen, verdient unsere Beachtung keineswegs
blos durch die hohe Protektion mit der fie ausge-
stattet wurde, sondern vielmehr dnrch den ehrwür-
digen Gebrauch, der ihr seit langen Jahren in
St. Gallen und der Umgegend geworden ist. Zwar
erreicht sie in kirchlicher Würde die Melodien des
römischen Oräinariurn Nwsno nicht; gleichwohl
aber rühmt ihre an die Stirne gesetzte Vorbemer-
knng mit Recht „den ihr eigenen frommen Ton".
Sie wurde von dem Herausgeber der Art bear-
beitet, daß ein-, zwei- und vierstimmiger Gesang
beständig wechselt, wahrend ihn die Orgel dnrch-
weg vierstimmig begleitet. Die zwischen dem regel-
rechten zwei- und vierstimmigen Satze sich erge-
benden Klippen sind mit Geschick vermieden und
nmgangen. Die einstimmigen Partien sind theils
dem Sopran allein, theils beiden höheren Stim-
men, theils aber auch den MLnnerstimmen, die
zweistimmigen dem Sopran nnd Alt zugetheilt;
die vierstimmigen dagegen sind für den gewöhn-
lichen gemischten Chor gesetzt. Durch solche Con-
trastirung der einzelnen Sätze wird beabsichtigt,
der an sich schon sehr ansprechenden Melodie noch
wirksameres Colorit zn geben. Hierüber sagt die
Vorbemerkung: „Dieser Gedanke ist keineswegs
neu, denn er entspricht dem Gesetze der Mannig-
faltigkeit in der Einheit und hat sich in einer rei-
chen Vergangenheit der Kunst, beziehungsweise
 
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