Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 62.1911-1912

DOI Artikel:
Braun, Irene: Frauenarbeit an der Nürnberger Kunstgewerbeschule
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6844#0053

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Frauenarbeit an der Nürnberger Runstgewerbcschule.

51- Tischdecken. Vben: Aurbelstickerei von INarie Rse; dunkelgrauer, warmer Leinengrund; ornamentiert mit Spiralen in
blaugrau und purpur, begleitet von grünen Punkten. Unten: Kurbelstickerei von Frieda Bierhals; grobes, graugelbes
Leinen, Spiralen schwarz, begleitet von smaragdgrünen Flecken und Linien, (!/10 d. wirk!. Größe.)

sollte, das bedenken nur wenige, und so wandern
oft die besten Stücke von unfern Ausstellutigen als
„zu teuer" in die Ateliers zurück, und die Technik
bleibt für viele, die es sich eben gestatten können,
ein Privatvergnügen. Immerhin hat das Verständnis
für diese Arbeit im Lauf der letzten Jahre zugenommen
und die Erfindung des Witteschen Webepults z. B.,
das in den verschiedensten Formaten mit einer sehr
zweckmäßigen Einrichtung zum Fadenhcben her-
hergestellt wird, kommt ihr zugute. In der Nürn-
berger Webeklasse ist dieses und das kfamkensche
Webepult in Gebrauch; aus letzteren: läßt sich auch

52. Besatz für ein Gesellschaftskleid; Entwurf und Ausführung
von Therese Sauer.

Farbe: schwarze Seide, mit Aurbelstickerei in altgold, spangrün
und blau. Aonkurrenzarbeit. (% d. wirkt. Größe.)

Teppichknüpsarbeit und nordische Aachweberei aus-
führen. Die hier abgebildeten Arbeiten sind echte
Flächendekoration in angenehmen Farben; einige
andere, in derselben Alasse entstandene Stücke zeigten,
bei tadelloser Ausführung, noch zu sehr das Bestreben,
dem gemalten Bild nahe zu kommen.

Aonkurrenzergebnisse sind, wie die Spitzen und die
Gürtel, auch die netten Ainderhäubchen von ver-
schiedenartiger Arbeit (Abb. 65—68). Bei diesen drei-
mal in: Jahr stattfindenden Wettbewerben, die am
besten den wirklichen Erfolg des Unterrichts dar-
tun, wird, wenn es die Art des Gegenstandes
erlaubt, nicht nur der Entwurf auf dem gedul-
digen Papier verlangt, sondern die Sache selbst
ausgeführt und ev. montiert, denn auch das
Fertigmachen ist eine notwendige Aunst. Abb. 65
zeigt die Gcchi-Arbeit (auch Frivolite genannt)
in besonders reicher Ausbildung, als Schmuck eines
Häubchens von U7. Fey.

Gcchi ist eine anmutige Arbeit, die unsre Groß-
mütter bevorzugten; die rechte Hand webt mit dem
beinernen Fadenschiffchen zwischen den Fäden hin und
 
Annotationen