Die Bayerische Gewerbeschau München I9J2.
erhalten kann und komme zu der Schlußfolgerung: !
Solange die Preisbestimmungsfaktoren für das Aunst- j
gewerbe — die zurzeit dieser Wirtschaftsform noch !
günstig find, weil eben zurzeit die genannte Gefell- j
schuft noch ihr genanntes Monopol ausübt — keiner j
Veränderung unterliegen, wird handgearbeitetes
Aunft gewerbe in London rentieren.
Welche Momente wirken aber bereits auf eine
Veränderung dieses Status hin?
Einmal: die Demokratisierung des ge-
schmacklichen Empfindens, die in immer wei-
teren Areifen nach geschmackvoller Produktion ver-
langt — überall auch in England: überall.
Dann zweitens: Diesem Bedürfnis sucht
die Industrie nachzukommen. Langsam, ganz
langsam auch schon in England. Das geht nicht !
nur allein aus der tatsächlichen Produktion dieser
Aunstindustrie hervor, die hin und wieder unter dem
Aushängeschild half-hand-made (Halb-Handarbeit)
dem vorsichtigen publiko vorsichtig angeboten
werden.
Und ob dann, wenn die Aunstindustrie sich
wirklich geschmackvoll betätigt, noch die nötigen Zahler
da sein werden für handwerklich gefertigtes Aunst-
gewerbe, ist selbst für London, der Stadt der nicht
vorherzusehenden Möglichkeiten fraglich.
Ich kann mich hier nicht auf die Beantwortung
der Frage einlassen, die ich mir bei der Schilderung
der Existenzsähigkeit des Londoner Aunsthandwerks
gestellt habe: Ist die Aufrechterhaltung ausschließlich
handwerklich hergestellten Aunstgewerbes in London
erwünscht? Derlei Dinge erfordern eine breite Be-
handlung, die ich hier nicht geben kann. Aus dem
708. Aüchenschrank; von Martin paus ott; nach Entwurf
von Architekt Danzer. Naturfichtenholz, lakiert; Rnöpfe
schwarz. (Vra d. wirkt. Größe.)
gleichen Grunde muß ich auch die Regenerations-
versuche des Aunsthandwerks vermittelst der Haus-
709. Ledersessel; von Lattelberg & Lo.,
München. (V20 d. wirk!. Größe).
7;o. Sessel; von Anton Pössen-
bacher, München.
7 tt. Polstersessel; von Anton P ö s s e n -
bacher, München.
22;
erhalten kann und komme zu der Schlußfolgerung: !
Solange die Preisbestimmungsfaktoren für das Aunst- j
gewerbe — die zurzeit dieser Wirtschaftsform noch !
günstig find, weil eben zurzeit die genannte Gefell- j
schuft noch ihr genanntes Monopol ausübt — keiner j
Veränderung unterliegen, wird handgearbeitetes
Aunft gewerbe in London rentieren.
Welche Momente wirken aber bereits auf eine
Veränderung dieses Status hin?
Einmal: die Demokratisierung des ge-
schmacklichen Empfindens, die in immer wei-
teren Areifen nach geschmackvoller Produktion ver-
langt — überall auch in England: überall.
Dann zweitens: Diesem Bedürfnis sucht
die Industrie nachzukommen. Langsam, ganz
langsam auch schon in England. Das geht nicht !
nur allein aus der tatsächlichen Produktion dieser
Aunstindustrie hervor, die hin und wieder unter dem
Aushängeschild half-hand-made (Halb-Handarbeit)
dem vorsichtigen publiko vorsichtig angeboten
werden.
Und ob dann, wenn die Aunstindustrie sich
wirklich geschmackvoll betätigt, noch die nötigen Zahler
da sein werden für handwerklich gefertigtes Aunst-
gewerbe, ist selbst für London, der Stadt der nicht
vorherzusehenden Möglichkeiten fraglich.
Ich kann mich hier nicht auf die Beantwortung
der Frage einlassen, die ich mir bei der Schilderung
der Existenzsähigkeit des Londoner Aunsthandwerks
gestellt habe: Ist die Aufrechterhaltung ausschließlich
handwerklich hergestellten Aunstgewerbes in London
erwünscht? Derlei Dinge erfordern eine breite Be-
handlung, die ich hier nicht geben kann. Aus dem
708. Aüchenschrank; von Martin paus ott; nach Entwurf
von Architekt Danzer. Naturfichtenholz, lakiert; Rnöpfe
schwarz. (Vra d. wirkt. Größe.)
gleichen Grunde muß ich auch die Regenerations-
versuche des Aunsthandwerks vermittelst der Haus-
709. Ledersessel; von Lattelberg & Lo.,
München. (V20 d. wirk!. Größe).
7;o. Sessel; von Anton Pössen-
bacher, München.
7 tt. Polstersessel; von Anton P ö s s e n -
bacher, München.
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