Die wirtschaftlichen Grundlagen des modernen Kunstgewerbes in London.
706. Aleiderfchrank; von Bernh. Streitberger. Ammerland.
(V20 d. wirkl. Größe.)
fassend ich den oben geschriebenen Batz als Ant-
wort entgegenstellen konnte, für dessen Richtigkeit ich
iin folgenden die Beweise in gedrängter Horm bringe.
Von der Gesellschaft zur Veranstaltung von
Kunstgewerbeausstellungen, die als geschmackserzie-
hende Körperschaft sowohl in Produzenten- als auch
in Konsumcntenkreisen des Kunstgcwerbes in London
ein Monopol besaß, ist zuerst zu
sprechen. Denn ihre wirtschaft-
lichen Einsichten erscheinen aus-
schlaggebend für die Gesamt-
entwicklung der englischen künst-
lerischen Kultur. Die Quintessenz
dieser Einsichten ist: Maschinen-
produktion ist als Lebensbedin-
gung der Menschheit (wie des
Kunstgewerbes) ein Grund-
übel. Kein Kunstgewerblicher
Gegenstand kann in arbeits-
geteilter Produktion hergestellt
werden, ohne seinen künstlerischen
Wert zu verlieren. Mas soviel
heißt als: Entwerfender, Detail-
lierender, Ausführender haben
sich in einer Person zu ver-
einigen.
Die Firma Morris and Eo.,
welche die praktische Verwirk-
lichung dieser Überzeugungen
übernahm, zeigte den wirtschaft-
lichen Erfolg in einen: harten
Kampf, in einem beinahe ver-
wirklichten Bankrott, der nur
durch das Eingreifen konsum-
kräftiger Lnobs, Lords mit handwerkersüchtigen Beelen,
J Krönungsbaldachine und derlei konservative Mo-
tionen, die eine angenehme Ausnahme, keinesfalls
die Regel bilden — hintangehalten wurde.
Ich zeige dann in der Broschüre, unter welchen
Bedingungen sich die kunstgewerbliche Produktions-
form des Kunsthandwerks in London existenzfähig
707. Ledersessel; von Jakob List, München. (V20 d. wirkl. Größe.)
330
706. Aleiderfchrank; von Bernh. Streitberger. Ammerland.
(V20 d. wirkl. Größe.)
fassend ich den oben geschriebenen Batz als Ant-
wort entgegenstellen konnte, für dessen Richtigkeit ich
iin folgenden die Beweise in gedrängter Horm bringe.
Von der Gesellschaft zur Veranstaltung von
Kunstgewerbeausstellungen, die als geschmackserzie-
hende Körperschaft sowohl in Produzenten- als auch
in Konsumcntenkreisen des Kunstgcwerbes in London
ein Monopol besaß, ist zuerst zu
sprechen. Denn ihre wirtschaft-
lichen Einsichten erscheinen aus-
schlaggebend für die Gesamt-
entwicklung der englischen künst-
lerischen Kultur. Die Quintessenz
dieser Einsichten ist: Maschinen-
produktion ist als Lebensbedin-
gung der Menschheit (wie des
Kunstgewerbes) ein Grund-
übel. Kein Kunstgewerblicher
Gegenstand kann in arbeits-
geteilter Produktion hergestellt
werden, ohne seinen künstlerischen
Wert zu verlieren. Mas soviel
heißt als: Entwerfender, Detail-
lierender, Ausführender haben
sich in einer Person zu ver-
einigen.
Die Firma Morris and Eo.,
welche die praktische Verwirk-
lichung dieser Überzeugungen
übernahm, zeigte den wirtschaft-
lichen Erfolg in einen: harten
Kampf, in einem beinahe ver-
wirklichten Bankrott, der nur
durch das Eingreifen konsum-
kräftiger Lnobs, Lords mit handwerkersüchtigen Beelen,
J Krönungsbaldachine und derlei konservative Mo-
tionen, die eine angenehme Ausnahme, keinesfalls
die Regel bilden — hintangehalten wurde.
Ich zeige dann in der Broschüre, unter welchen
Bedingungen sich die kunstgewerbliche Produktions-
form des Kunsthandwerks in London existenzfähig
707. Ledersessel; von Jakob List, München. (V20 d. wirkl. Größe.)
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