Textilkünste auf der Gewerbeschau.
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253. Deckchen und Kissen; von Emilie Bntters, fferrsching. Aus grober ungebleichter Leinwand; Deckchen in zweierlei Blau,
Grnament der Rissen schwarz und dunkelviolett bzw. hellblau und rot bestickt. (V# d. wirkl. Größe.)
hat in der Färbereischule zu Arefeld eingehende
Studien gemacht.
In Berlin sorgt die Schule Reimann für die
Verbreitung der Sache, freilich in einer Weise, die
vielen ernsthaften Batikern nicht sehr entspricht.
Der vielfach angepriesene Reimann-Stift, nach Art
des Füllfederhalters konstruirt, ist nur für bestimmte
Fälle, auf festen: Material anwendbar, das ziemlich
kräftigen Widerstand leistet, während doch der Reiz
der Technik in ihrer Freiheit und Leichtigkeit besteht,
die auf zarten Stoffen am schönsten zum Ausdruck
formnt. Außerdem steht in der Reimannschen
Broschüre wörtlich zu lesen: „Stoffarben bekommt
man in jeder Drogerie zu kaufen." Wer sich nun
irgend n:it Batik beschäftigt hat, der weiß, daß das
Färben — kalt und zugleich echt Färben — die eigentliche
Schwierigkeit dabei bildet,
und daß mit den üblichen
„Stoffarben" kochend heiß
gefärbt werden muß, wobei
sich natürlich das Wachs
lösen würde; einige davon
sind allerdings auch kühl
verwendbar, aber dann ist
die Lichtechtheit nicht garan-
tiert. Ts heißt also, die
javanischen jlfflanzenfarben:
Indigo, Tatechu und ver-
schiedene Farbhölzer mit den
auf sie wirkenden Säuren
ausprobieren, und die Skala
mit einer Reihe von anderen,
durch die moderne Themie
gelieferten Farben nach sorg-
fältigen Versuchen etwa noch
bereichern. Das Färben
lernt man überhaupt nicht
aus. Batik ist also nicht eine
bequeme „Aunst für alle",
aber ein höchst interessantes
25^. Kissen und Tischdecke, Kreuzstichstickereien von ksedwig Bai sch.
(V« d. wirkl. Größe)
— ,,ü
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253. Deckchen und Kissen; von Emilie Bntters, fferrsching. Aus grober ungebleichter Leinwand; Deckchen in zweierlei Blau,
Grnament der Rissen schwarz und dunkelviolett bzw. hellblau und rot bestickt. (V# d. wirkl. Größe.)
hat in der Färbereischule zu Arefeld eingehende
Studien gemacht.
In Berlin sorgt die Schule Reimann für die
Verbreitung der Sache, freilich in einer Weise, die
vielen ernsthaften Batikern nicht sehr entspricht.
Der vielfach angepriesene Reimann-Stift, nach Art
des Füllfederhalters konstruirt, ist nur für bestimmte
Fälle, auf festen: Material anwendbar, das ziemlich
kräftigen Widerstand leistet, während doch der Reiz
der Technik in ihrer Freiheit und Leichtigkeit besteht,
die auf zarten Stoffen am schönsten zum Ausdruck
formnt. Außerdem steht in der Reimannschen
Broschüre wörtlich zu lesen: „Stoffarben bekommt
man in jeder Drogerie zu kaufen." Wer sich nun
irgend n:it Batik beschäftigt hat, der weiß, daß das
Färben — kalt und zugleich echt Färben — die eigentliche
Schwierigkeit dabei bildet,
und daß mit den üblichen
„Stoffarben" kochend heiß
gefärbt werden muß, wobei
sich natürlich das Wachs
lösen würde; einige davon
sind allerdings auch kühl
verwendbar, aber dann ist
die Lichtechtheit nicht garan-
tiert. Ts heißt also, die
javanischen jlfflanzenfarben:
Indigo, Tatechu und ver-
schiedene Farbhölzer mit den
auf sie wirkenden Säuren
ausprobieren, und die Skala
mit einer Reihe von anderen,
durch die moderne Themie
gelieferten Farben nach sorg-
fältigen Versuchen etwa noch
bereichern. Das Färben
lernt man überhaupt nicht
aus. Batik ist also nicht eine
bequeme „Aunst für alle",
aber ein höchst interessantes
25^. Kissen und Tischdecke, Kreuzstichstickereien von ksedwig Bai sch.
(V« d. wirkl. Größe)
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